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Hammer in Mexiko: McLaren geht gegen FIA-Urteil vor!

Von Mathias Brunner
Lando Norris vor Max Verstappen in Texas

Lando Norris vor Max Verstappen in Texas

​Lando Norris erhielt im USA-GP eine Fünfsekundenstrafe. Dagegen kann McLaren nicht in Berufung gehen. Nun aber machen die Briten in Mexiko von ihrem «Recht auf Überprüfung» Gebrauch!

McLaren lässt nicht locker. Die britische Mannschaft um Geschäftsleiter Zak Brown, Teamchef Andrea Stella und die Piloten Lando Norris und Oscar Piastri war nach dem USA-GP bedient – McLaren ist der Ansicht, die Fünfsekundenstrafe gegen Norris wegen Überholens von Max Verstappen neben der Bahn war nicht in Ordnung.

Gegen dieses Urteil, so legt es das Formel-1-Reglement fest, kann nach Fallen der Zielflagge nicht vorgegangen werden. Doch das Regelbuch lässt ein Hintertürchen offen, über die normalen Abläufe nach dem Aussprechen einer Strafe hinaus.

Es geht um das eher selten angewandte «Recht auf Überprüfung». Im Sportgesetz ist unter Artikel 14.1.1 verankert, dass «bei neuer Sachlage die betreffenden Rennkommissare nochmals zusammenkommen müssen, um relevante Aussagen anzuhören». Dies kann bis 14 Tage nach dem Vorfall passieren.

Die Vorgehensweise: McLaren braucht triftige Gründe, um diese Überprüfung zu verlangen. Das wirft die Frage auf: Welche neuen Beweismittel will McLaren vorlegen? Wenn es am Freitag, 25. Oktober, Lokalzeit 14.30 Uhr zur Videokonferenz mit den Texas-Rennkommissaren kommt (21.30 Uhr in Europa), dann werden die Engländer «markante und relevante neue Elemente» auf den Tisch bringen müssen, «die bei der Entscheidungsfindung nicht vorlagen», so steht es im Reglement.

Die vier Rennkommissare von Texas waren Garry Connelly (Australien), Dennis Dean (USA), Loic Bacquelaine (Belgien) und Derek Warwick (Grossbritannien).

Nach der Videokonferenz werden die Rennkommissare befinden, ob die oben beschriebenen, neuen Elemente wirklich vorhanden sind. Falls nicht, blitzt McLaren ab.

Befindet das Kommissaren-Quartett hingegen, dass wirklich Aspekte ausser Acht gelassen wurden, wird der Fall neu und ausgiebig beleuchtet.

In jüngerer Vergangenheit sind die meisten Teams bei diesem Vorgehen abgeblitzt. So etwa Ferrari nach dem Australien-GP 2023 in Melbourne, wo Carlos Sainz eine Fünfsekundenstrafe erhalten halte für einen Schubser gegen Fernando Alonso. Auch damals monierte Sainz, wie unlängst Norris in Texas, dass er zur Sache nicht mal angehört worden sei.

Nach Montreal 2019 (Vettel als Leader kurz neben der Bahn, dann nach Abkürzen der Schikane vor Hamilton auf die Bahn zurückgekommen) wurde befunden, dass Ferrari keine neuen Beweise vorgebracht habe – Recht auf Revision abgeschmettert.

Nach dem Grossen Preis von São Paulo 2021 wollte Mercedes eine Strafe für Max Verstappen für dessen raue Fahrweise gegen Lewis Hamilton, obschon der Brite das Rennen gewonnen hat. Die Rennkommissare waren anderer Ansicht.

Nach dem kontroversen WM-Finale von Abu Dhabi 2021 mit Max Verstappen gegen Lewis Hamilton wollte Mercedes gegen die Art und Weise vorgehen, wie der Einsatz des Safety-Car gehandhabt worden war, verzichtete dann aber im Sinne des Sports, den Fall weiter zu ziehen.

USA-GP, Circuit of the Americas

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:35:09,639 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +8,562 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 19,412
04. Lando Norris (GB), McLaren, +20,354
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +21,921
06. George Russell (GB), Mercedes, +56,295
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +59,072
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:02,957 mn
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:10,563
10. Franco Colapinto (AR), Williams, +1:11,979
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:19,782
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:30,558
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
16. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
18. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
Out
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Dreher

WM-Stand (nach 19 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 354 Punkte
02. Norris 297
03. Leclerc 275
04. Piastri 247
05. Sainz 215
06. Hamilton 177
07. Russell 167
08. Pérez 150
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 29
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Albon 12
14. Daniel Ricciardo (AUS) 12
15. Magnussen 8
16. Gasly 8
17. Oliver Bearman (GB) 7
18. Colapinto 5
19. Ocon 5
20. Lawson 2
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 544 Punkte
02. Red Bull Racing 504
03. Ferrari 496
04. Mercedes 344
05. Aston Martin 86
06. Haas 38
07. Racing Bulls 36
08. Williams 17
09. Alpine 13
10. Sauber 0

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