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3. Training Mexiko: McLaren vorn, Verstappen in Sorge

Von Mathias Brunner
McLaren vor Ferrari in Mexiko

McLaren vor Ferrari in Mexiko

​Drittes freies Training zum Traditions-GP von Mexiko: Das McLaren-Duo fährt im Autódromo Hermanos Rodríguez auf die Ränge 1 und 2, Max Verstappen hat als Vierter hinter Ferrari-Fahrer Carlos Sainz Sorgen.

Dem dritten freien Training von Mexiko kommt 2024 eine grössere Bedeutung zu als sonst: Erstens waren fünf Stammfahrer im ersten Training nicht im Einsatz, sie machten für Junioren Platz. Zweitens wurde das zweite Training vom Pirelli-Test der 2025er Reifen dominiert.

Drittens war der Haftungsgrad der Strecke am ersten Tag noch viel zu niedrig, die Bahn wird rasant schneller. Viertens wurden das erste und das zweite Training von zahlreichen Zwischenfällen unterbrochen, wie den Unfällen Albon/Bearman und Russell.

Und fünftens konnten einige Fahrer gar nie zeigen, wozu sie fähig sein, weil ihr Auto Mucken machte – siehe Max Verstappen, der am Freitag einen beschädigten Unterboden, mangelnde Bremsleistung und einen spukenden Motor zu monieren hatte (Leck am Ansaugtrakt).

Anders bei George Russell: Mercedes kann Motor und Getriebe aus dem Unfallwagen des Engländers weiter verwenden, musste aber in einer Nachtschicht das Chassis tauschen. Dafür wurde die vorgeschriebene Sperrstunde verletzt, was ein Rennstall zwei Mal pro Saison ungestraft tun kann.

Bei 18 Grad Lufttemperatur, die Bahn 35 Grad warm, gingen die 20 Stammfahrer auf die Strecke. Dieses Mal auch mit Williams-Fahrer Alex Albon, der das zweite Training verpasst hatte – der Wagen konnte nach der Kollision mit dem Ferrari von Oliver Bearman nicht rechtzeitig repariert werden. Russell war, wenig überrschend, der erste Mann auf der Bahn. Auch Max Verstappen machte sich früh auf die Socken.

Der Niederländer setzte eine erste Duftmarke auf weichen Reifen, beklagte sich aber am Funk: «Ich habe zu wenig Haftung an der Hinterachse und verliere vor allem in den langsamen Kurven viel Zeit.»

Zu diesem Zeitpunkt Max 45 Tausendstelsekunden hinter Mercedes-Fahrer Russell. Lewis Hamilton verlor mit einer unsauberen Runde mehr als sieben Zehntel.

Nach 10 Minuten liess sich der erste Ferrari auf der Bahn blicken, USA-GP-Sieger Charles Leclerc. Der Monegasse liess das rechte Vorderrad blockieren und brach seinen Versuch ab.

Lewis Hamilton legte nach, neue Bestzeit vor Russell, dann Sainz 64 Tausendstel vor seinem Ferrari-Stallgefährten Leclerc.

Fehlte nur noch McLaren: Lando Norris, nicht zufrieden mit dem Beginn seiner schnellen Runde, brach ab. Oscar Piastri im zweiten McLaren nur auf Rang 5, fast eine halbe Sekunde hinter Leader Sainz.

Lando nahm einen neuen Anlauf: Rang 3 hinter den beiden Ferrari.

Stand nach 20 Minuten damit: Sainz, Leclerc, Norris, Hamilton, Russell, Piastri, Verstappen, Stroll, Alonso und Hülkenberg.

Dann gelbe Flaggen: Dreher von Liam Lawson (Racing Bulls) im Stadionteil, nach wildem Ritt über die Randsteine.

Wo war eigentlich Lokalheld Sergio Pérez? Der Mexikaner auf P7, hinter Hülkenberg, der vorgerückt war.

Nach knapp einer halben Stunde übernahm Leclerc die Spitze, während Norris in der schnellen Passage im hinteren Pistenbereich von der Bahn geriet, aber weitermachen konnte, dabei allerdings Carlos Sainz eine schnelle Runde versemmelte.

Der Spanier brach ab, gönnte den weichen Reifen eine kleine Erholungspause, dann fuhr der Madrilene wieder an die Spitze.

Nico Hülkenberg am Funk: «Die Bremsen fühlen sich wie taub an.» Kevin Magnussen nun auf P6 vor Hülki, Haas auch hier bei der Musik – und dies auf mittelharten Pirelli-Reifen!

Piastri wurde von Sainz aufgehalten, der Australier schimpfte am Fnk: «Typisch Carlos!»

Stand nach 30 Minuten: Sainz, Leclerc, Norris, Piastri, Pérez, Hamilton, Russell, Magnussen, Hülkenberg, Verstappen nur noch Zehnter.

Alessandro Fusaro, Nummer-1-Mechaniker am Wagen von Leclerc, eilte rückwärts aus der Box, um Charles das Zeichen zum Losfahren zu geben – und stolperte und machte eine glatte Rolle rückwärts. Der Italiener zeigte mit dem Daumen hoch: nichts passiert.

Leclerc dann wieder vor Sainz, um 17 Tausendstelsekunden. Carlos schlug zurück – 96 Tausendstel vor dem Monegassen.

18 Minuten vor Schluss des Trainings Max Verstappen nach längerem Umbau der Abstimmung wieder auf der Strecke – neuer Leader, drei Zehntel vor Sainz. Aber die Runde wirkte unruhig, der Wagen lag noch nicht ideal. Und die Piste entwickelte sich weiter.

Dann Norris fast ein halbe Sekunde vor Verstappen, die Quali-Simulationen nun in vollem Gange.

Piastri dann knapp vor Norris, Mercedes nur auf P4 (Hamilton kurz neben der Bahn) und P7 (Russell ebenfalls nicht mit sauberer Runde). Würde hier Ferrari hier nochmals eine Antwort finden?

Leclerc rückte auf P5, Sainz auf P3 hinter den McLaren.

Fazit: McLaren ist hier sehr gut aufgestellt.

Max Verstappen hingegen hat Sorgen: «Aaah, das funktioniert so nicht, ich habe keinen Grip, weder an der Vorderachse noch hinten.»

3. Training, Mexiko

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:16,492 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:16,551
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:16,832
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:17,003
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:17,060
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,232
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:17,302
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,341
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:17,474
10. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:17,494
11. Alex Albon (T), Williams, 1:17,511
12. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:17,639
13. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:17,712
14. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,787
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:17,798
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:17,819
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:17,900
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,324
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:18,428
20. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,454

2. Training, Mexiko

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,699 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:17,877
03. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:17,878
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,887
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:17,948
06. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:18,239
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:18,279
08. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:18,351
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:18,392
10. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:18,560
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:18,579
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,621
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,656
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:18,890
15. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:18,908
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,942
17. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:18,980
18. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,041
19. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, ohne Zeit
Nicht auf der Bahn: Alex Albon (T), Williams

1. Training, Mexiko

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,998 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:18,315
03. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:18,699
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,839
05. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,904
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:18,958
07. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:18,996
08. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:19,048
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:19,093
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,094
11. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:19,109
12. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:19,200
13. Pato O’Ward (MEX), McLaren, 1:19,295
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:19,335
15. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:19,340
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,600
17. Alex Albon (T), Williams, 1:19,812
18. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:19,819
19. Robert Shwartzman (IL), Sauber, 1:19,988
20. Oliver Bearman (GB), Ferrari, 1:21,256

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