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FP1 Abu Dhabi: Ist der WM-Kampf für Ferrari gelaufen?

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc musste lange in der Box ausharren, am Ende war er der Schnellste

Charles Leclerc musste lange in der Box ausharren, am Ende war er der Schnellste

Im ersten freien Training von Abu Dhabi konnte Charles Leclerc erst nach einer langen Zwangspause ausrücken. Am Ende drehte der Monegasse die schnellste Runde. Hinter ihm reihte sich Lando Norris ein.

Das erste freie Training in Abu Dhabi war für einen Piloten eine ganz besondere Session: Charles Leclerc durfte sich über die Gesellschaft seines Bruders Arthur freuen, der im Auto von Carlos Sainz teilnehmen durfte. Auch Isack Hadjar durfte im Red Bull Racing-Renner von Max Verstappen teilnehmen, Luke Browning rückte im Williams von Alex Albon aus, Felipe Drugovich gab im im Auto von Lance Stroll Gas, Ayumu Iwasa übernahm das Steuer des Racing Bulls-Renners von Yuki Tsunoda und Rio Hirakawa war im McLaren von Oscar Piastri unterwegs.

Nachdem mit Kevin Magnussen, Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg und Charles Leclerc die ersten vier Fahrer eine gezeitete Runde gedreht hatten, wurde die gelbe Flagge gezeigt. Das lag daran, dass Hadjar ausgangs der siebten Kurve einen Dreher hatte. Der 20-Jährige konnte danach weiterfahren, deshalb dauerte die Gelbphase nicht lange.

Nach zehn Minuten hatten elf Fahrer eine Rundenzeit aufgestellt. Und Russell war mit 1:26,894 min der Schnellste. Der Mercedes-Pilot, der mit seinem Streit mit Max Verstappen für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte, drückte die Bestmarke auf 1:25,963 min. Sein Teamkollege Lewis Hamilton reihte sich nach einer Viertelstunde auf dem zweiten Platz ein, dahinter folgten Hülkenberg, Sergio Pérez, Magnussen, Bottas, Liam Lawson, Lando Norris, Jack Doohan und Pierre Gasly auf den weiteren Top-10-Plätzen.

Lange blieb es nicht dabei, denn Franco Colapinto verbesserte sich zwei Minuten später auf den dritten Platz, den er bald abgeben musste, weil Norris mit 1:25,710 min eine neue Bestmarke setzte. Der McLaren-Star war zuvor von Hamilton behindert worden, und die Regelhüter notierten sich die Szene und kündigten später eine Untersuchung nach der Session an.

Noch keine Zeit hatte zu diesem Zeitpunkt Charles Leclerc aufgestellt, denn die Batterie in seinem Auto bereitete den Ferrari-Ingenieuren Kopfzerbrechen. Erst spät rückte auch Iwasa zur ersten gezeiteten Runde aus.

Russell reagierte derweil auf die Bestzeit von Norris und drückte die Bestmarke auf 1:25,571 min, kurz darauf verbesserte Gasly seine persönliche Bestzeit und schob sich damit an seinem neuen Teamkollegen Doohan vorbei auf Position 8. Nach den ersten 20 Minuten war Hamilton der Spitzenreiter. Der siebenfache Weltmeister, der das Mercedes-Team nach der Saison in Richtung Ferrari verlassen wird, schaffte die Runde in 1:25,566 min.

An der Spitze wechselten sich bis zur Halbzeit Russell und Hamilton ab, bis Norris kurz nach Ablauf der ersten 30 Minuten mit 1:24,542 min die Spitzenposition übernahm. Eine beachtliche Rundenzeit schaffte auch Hülkenberg, der mit 1:25,373 min die zweite Position übernahm. Kurz darauf schaffte es auch Charles Leclerc erstmals aus der Box, er reihte sich vor seinem Bruder auf der 17. Position ein.

Während sich Hadjar über Browning aufregte, der ihm zum wiederholten Male im Weg war. Die Rennleitung zeigte dem 22-jährigen Briten die schwarz-weisse Flagge als letzte Verwarnung vor einer Strafe. Eine Viertelstunde vor dem Ende der Session waren die meisten Piloten an der Box. Nur Lawson, Leclerc, Gasly, Doohan und Hirakawa drehten ihre Runden.

Die Reihenfolge lautete: Norris vor Hamilton, Russell, Hülkenberg, Colapinto, Magnussen, Pérez, Lawson, Bottas, Charles Leclerc, Hadjar, Alonso, Gasly, Doohan, Zhou, Browning, Drugovich, Iwasa, Hirakawa und Arthur Leclerc.

Die meisten Fahrer nutzten am Ende nochmals die Chance, auf Zeitenjagd zu gehen und entsprechend viel Bewegung gab es auf dem Zeitenmonitor. Für Gasly gab es schlechte Nachrichten von den Regelhütern, in deren Visier der Franzose geriet, weil er es verpasst hatte, in der dritten Kurve vom Gas zu gehen, als die gelben Flaggen gezeigt wurden. Doch die Stewards kamen zum Schluss, dass keine weitere Untersuchung nötig war.

Währenddessen setzte sich Leclerc mit 1:24,321 min an die Spitze und gab diese Position auch nicht mehr ab. Weil der Energiespeicher ausgetauscht werden musste, gab es schlechte Nachrichten für den Monegassen. Denn damit überschritt sein Team das erlaubte Kontingent, womit er in der Startaufstellung eine Strafversetzung um zehn Positionen hinnehmen muss. Das ist mit Blick auf den WM-Kampf gegen McLaren besonders schmerzlich.

1. Training, Abu Dhabi

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24,321 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:24,542
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24,806
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:25,165
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:25,333
06. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:25,373
07. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:25,382
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:25,444
09. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:25,471
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:25,483
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:25,504

12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:25,563
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:25,611
14. Rio Hirakawa (J), McLaren, 1:25,874
15. Isack Hadjar (F), Red Bull Racing, 1:25,877
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:25,921
17. Ayumu Iwasa (J), Racing Bulls, 1:26,121
18. Arthur Leclerc (MC), Ferrari, 1:26,179
19. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:26,304
20. Luke Browning (GB), Williams, 1:26,519

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