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Zoll-Wahnsinn von US-Präsident Trump: Haas reagiert

Von Mathias Brunner
Haas beim Heimauftritt in Texas 2024

Haas beim Heimauftritt in Texas 2024

​Das «Wall Street Journal» redete nicht um den heissen Brei herum: US-Präsident Donald Trump habe den «dümmsten Handelskrieg der Geschichte» angezettelt. So reagiert nun der US-Rennstall Haas.

Die Börsen ächzen unter den weltweiten Zöllen, welche der US-amerikanische Präsident Donald Trump verhängt hat. Die Kurs-Talfahrt hat mehr als sechs Billionen (6.000.000.000.000) US-Dollar vernichtet, Millionen von Amerikanern müssen zusehen, wie sich ihre Ersparnisse in Luft auflösen.

Während die Arbeitslosenquote steigt, die Lebensmittelpreise durch die Decke gehen und Wirtschaftsexperten eine Rezession für unvermeidlich halten, sollte es auf diesem Kurs weitergehen, hat sich nun «Haas Automation» zu den weltweit verhängten Gegenzöllen zu Wort gemeldet. Denn Firmengründer und Rennstallbesitzer Gene Haas beobachtet mit Sorge, was derzeit passiert.

Eugene «Gene» Haas hat 2016 in der Formel 1 etwas geschafft, was in einigen Anläufen 30 Jahre lang nicht passiert ist: ein US-amerikanisches Grand-Prix-Team an den Start zu bringen. Sein Vorgänger war ausgerechnet Carl Haas, mit Gene nicht verwandt.

Noch während er die High School durchlief, tüftelte Haas bereits an Werkzeugmaschinen. Mit einem Abschluss in Buchhaltung und Finanzwesen ging Haas vom College ab und wurde zunächst Programmierer. Aber nach drei Jahren (wir haben inzwischen 1978) gründete er seine erste eigene Firma – Proturn Engineering. Zusammen mit zwei Mitarbeitern stand Haas an der Werkbank und stellte Metallteile für die Luft- und Raumfahrtindustrie her.

Haas entwarf seine erste Computer-gesteuerte Maschine, um die Arbeitsabläufe zu beschleunigen, die Haas 5C. Die Maschine legte Werkteile ans richtige Ort, um sie dort zu bearbeiten. Das konnte sie viel schneller und akkurater als ein Mensch. Die 5C verkaufte sich so gut, dass der aufstrebende Gene 1983 Haas Automation Inc. gründen konnte, mit drei Angestellten.

Jahr für Jahr brachte er neue Maschinen heraus. Haas zog zwei Mal um, heute arbeitet die Firma mit Hauptsitz Oxnard (Kalifornien) mit 1500 Angestellten und einem globalen Netz von 170 Kundenzentren. Dank der Formel 1 will Gene Haas seine Stellung ausbauen, vor allem auf Wachstumsmärkten.

Aber was aus diesen Plänen wird, ist vor dem Hintergrund des Zoll-Wahnsinns von Donald Trump ungewiss. Haas Automation hat sich zur schwierigen Lage so zu Wort gemeldet.

Haas Automation ist dabei, die vollen Auswirkungen der Zölle auf unsere Geschäftstätigkeit zu untersuchen. In den letzten Tagen haben wir einen dramatischen Rückgang der Nachfrage nach unseren Werkzeugmaschinen sowohl bei inländischen als auch bei ausländischen Kunden festgestellt.

Aus Vorsicht haben wir die Produktion reduziert und Überstunden in unserer einzigen Produktionsstätte in Oxnard, Kalifornien, abgebaut, wo wir 1700 Mitarbeiter beschäftigen und die seit 1983 in Betrieb ist. Ausserdem haben wir einen Einstellungsstopp verhängt und neue Bewerbungen auf Eis gelegt.


Obwohl die Zölle erhebliche Auswirkungen auf das Geschäft von Haas Automation haben werden, sind wir optimistisch, dass die Trump-Regierung Lösungen finden wird, um den US-Herstellern Erleichterung zu verschaffen – Lösungen, die es uns ermöglichen werden, weiterhin Haas CNC-Maschinen in den USA herzustellen und gleichzeitig Tausende von Arbeitnehmern in unserem Werk in Oxnard, Kalifornien, und indirekt in den Haas Factory Outlets in ganz Amerika zu beschäftigen.

Haas ist besonders besorgt über die mögliche Senkung der Zölle auf Werkzeugmaschinen aus bestimmten Ländern wie Japan, Taiwan und Korea, ohne eine entsprechende Senkung der Zölle auf importierte Rohstoffe und Komponenten in die USA. Ein solches Szenario wäre katastrophal für die 5 Milliarden Dollar schwere US-Werkzeugmaschinenindustrie, die eine Schlüsselkomponente der nationalen Sicherheit der USA ist.


Wir erwarten von der Trump-Regierung, dass sie ihr Versprechen einhält, die amerikanische Produktion zu schützen, indem sie die US-Werkzeugmaschinenindustrie unterstützt, insbesondere (1) durch Zollbefreiungen für Rohstoffe und Komponenten, die für die US-Werkzeugmaschinenindustrie wichtig sind, und (2) durch die Beibehaltung der Zölle für importierte Werkzeugmaschinen.

Haas betont darüber hinaus ausdrücklich: Die Stellungnahme beziehe sich auf Haas Automation und habe keinen Einfluss auf den Formel-1-Rennstall, weder in Bezug auf Entwicklungen noch Personalpolitik noch andere Projekte.


Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:06,983 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +1,423 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,129
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,097
05. George Russell (GB), Mercedes, +17,362
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +18,671
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +29,182
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +37,134
09. Alex Albon (T), Williams, +40,367
10. Oliver Bearman (GB), Haas, + 54,529
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +57,333
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +58,401
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:02,122 min
14. Carlos Sainz (E), Williams, +1:14,129
15. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:21,314
16. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1:21,957
17. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:22,734
18. Esteban Ocon (F), Haas, +1:23,438
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:23,897
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Norris 62 Punkte
02. Verstappen 61
03. Piastri 49
04. Russell 45
05. Antonelli 30
06. Leclerc 20
07. Albon 18
08. Hamilton 15
09. Ocon 10
08. Stroll 10
11. Hülkenberg 6
12. Bearman 5
13. Hadjar 4
14. Tsunoda 3
15. Sainz 1
16. Gasly 0
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 111 Punkte
02. Mercedes 75
03. Red Bull Racing 61
04. Ferrari 35
05. Williams 19
06. Haas 15
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 7
09. Sauber 6
10. Alpine 0

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