Formel 1: Piastri über Verstappen-Szene

Max Verstappen: Vier Gründe für seine Wunder-Pole

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Formel-1-Champion Max Verstappen hat für den Grand Prix von Saudi-Arabien die Pole-Position erobert. Der 27-jährige Niederländer sagt, wieso er dazu in der Lage war, nach der Schmach von Bahrain.

42. Pole-Position für Max Verstappen in der Königsklasse auf dem Jeddah Corniche Circuit und eine, mit der so mancher nach dem ganz schwierigen Wochenende von Bahrain nicht gerechnet hätte.

Auch nach dem dritten freien Training in Saudi-Arabien roch das jetzt nicht nach einem besten Startplatz für einen Rennwagen, der knifflig abzustimmen ist – McLaren lag sechs Zehntelsekunden vor dem Rest der Welt.

Aber als es am Roten Meer um die Wurst ging, war auf Verstappen wieder mal Verlass – zweite Saudi-Pole nach 2024.

Verstappen begründet den verblüffenden Speed so: «Ich habe zu Beginn des Qualifyings sofort mehr Vertrauen ins Fahrzeug fassen können. Wir haben eigentlich nur kleine Änderungen vorgenommen, aber sie waren halt gross genug, um einen spürbaren Unterschied zu machen.» Das war die ersten zwei Gründe, Vertrauen ins Auto und die richtige Set-up-Korrektur.

«Das scheint die Geschichte dieses Autos zu sein. Manchmal ist es ein wenig unberechenbar, mehr jedenfalls als uns das lieb ist. An diesem Wochenende haben wir erneut einige neue Abstimmungsvarianten ausprobiert. Und wenn wir das Set-up hinbekommen, dann sind wir konkurrenzfähig. Wenn wir es nicht richtig hinbekommen, wie in Bahrain, dann wird es sofort erheblich schwieriger.»

Ex-GP-Pilot Martin Brundle hat gesagt, was der dritte Grund für die Wunder-Pole von Max ist: «Der Jeddah Corniche Circuit ist eine jener Strecke, auf welcher ein Fahrer noch einen echten Unterschied machen kann.»

Ist Max ebenfalls dieser Ansicht? Der Red Bull Racing-Pilot antwortet: «Du musst hier am Limit fahren, aber gleichzeitig eine fehlerfreie Runde schaffen. Und das ist auf dieser Bahn extrem schwierig. In manchen Kurven versuchst du, sehr nah an die Mauern heranzukommen, um den vollen Schwung mitzunehmen – manchmal klappt das, manchmal nicht. Beim Anbremsen von Kurve 22 zum Beispiel ist es wellig, so dass man Momente lang nicht einmal erkennen kann, wo man hinfährt. Wenn es um alles geht in Q3, dann ist mehr Risiko vonnöten, zum Glück hat es gereicht.»

Was ebenfalls eine ganz wichtige Rolle gespielt hat: «Hier ist es sehr wichtig, einen Rhythmus aufzubauen. Das bedeutet, dass du ziemlich viele Runden fahren musst. Glücklicherweise bleiben die Reifen in gutem Zustand, was dies ermöglicht. Die rote Flagge in Q3 (wegen des Unfalls von Lando Norris, M.B.) war natürlich nicht ideal, aber damit musste jeder zurechtkommen. Wir haben uns dann dazu entschieden, trotz der knappen Zeit beide noch zur Verfügung stehenden Reifensätze zu verwenden.» Und das war der vierte Grund.

«Ich war ehrlich gesagt nicht sicher, was wir tun sollen, und am Ende sagte GP (Renningenieur Gianpiero Lambiase, M.B.) zu mir: 'Okay, lass uns genügend Sprit für zwei fliegende Runden einfüllen. Du fährst die erste Runde auf gebrauchten Reifen, dann machst du einen Boxenstopp und kannst eine letzte Runde auf neuen Reifen fahren.’ In dieser Situation hast du also etwas mehr Sprit an Bord und bist deshalb in der ersten Runde etwas langsamer, aber das hat sich als die richtige Entscheidung erwiesen, was das Gefühl fürs Auto und das Ausreizen des Limits angeht.»

Qualifying, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,294 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:27,304
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:27,407
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,670
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:27,866
06. Carlos Sainz (E), Williams, 1:28,164
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:28,201
08. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:28,204
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:28,367
10. Lando Norris (GB), McLaren, ohne Zeit im Q3
11. Alex Albon (T), Williams, 1:28,109
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:28,191
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:28,303
14. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:28,418
15. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:28,648
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,645
17. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:28,739
18. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:28,782
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:29,092
20. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:29,462







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