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Rätsel Racing-Raritäten: Zu gefährlich fürs Rennen

Von Mathias Brunner
​Bei unserem neuen Rätsel Racing-Raritäten ist dieses Mal ein Auto zu sehen, das sich für den Renneinsatz als zu gefährlich erwies. Welcher Wagen ist hier zu sehen? Und wissen Sie, wer am Steuer sitzt?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur Getty Images stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung des letzten Rätsels: Der US-Amerikaner Robert Brett Lunger im Training zum Grossen Preis der USA-West 1978 in Long Beach (Kalifornien).

Robert Brett Lunger aus Wilmington (US-Bundesstaat Delaware) verliess die Elite-Uni von Princeton, um ein US-Marine zu werden und in Vietnam für sein Land zu kämpfen. Er wurde mit dem Purple Heart ausgezeichnet für Soldaten, die sich im Kampf verletzt haben.

Lunger wuchs mit American Football und Baseball auf, das Rennfeuer wurde 1965 entzündet – als ihn ein Kumpel zu einem CanAm-Rennen mitnahm.
Als Sohn der steinreichen Jane du Pont Lunger war es für Brett einfach, sich Rennwagen zu beschaffen. Die ganzen Nachwuchskategorien liess er eben mal aus, er stieg gleich mit einem fetten McLaren-Chevy ein, beim Saison-Kehraus der CanAm in Nassau 1966. In der Formel 5000 mauserte er sich zu einem Siegfahrer.

Lunger wusste: Wenn er mehr will, dann muss er nach Europa. 1972 und 1973 trat er in der Formel 2-EM gegen spätere GP-Stars an wie Mike Hailwood, Patrick Depailler, Carlos Reutemann, Niki Lauda, Jody Scheckter, James Hunt, John Watson, Jean-Pierre Jarier und Jochen Mass. Bestes Ergebnis: Rang 4 in Mantorp Park (Schweden) 1972.

Lunger pendelte nun zwischen Amerika und Europa hin und her, trat in der Formel 5000 an beiderseits des Atlantiks an, versuchte sich im Tourenwagen, fuhr CanAm.

Ab 1975 fand er sich mit 29 Jahren reif genug für die Formel 1, er kaufte sich für einige Rennen bei Lord Hesketh ein. Beim Debüt auf dem Österreichring wurde er Dreizehnter. Beim Heimrennen in Watkins Glen war er schon Achter, als ihn sein Auto im Stich liess.

Für 1976 kam Lunger beim früheren Motorrad- und Formel-1-Weltmeister John Surtees unter, mit Sponsor Chesterfield (Zigaretten). Seine grösste Heldentat kam auf dem Nürburgring – zusammen mit Guy Edwards, Arturo Merzario und Harald Ertl zog er Niki Lauda aus dem brennenden Ferrari. Bestes Saisonergebnis mit Surtees: Zehnter auf dem Österreichring.

1977 trat Lunger mit einem privat eingesetzten McLaren an, Highlight der Saison – Rang 9 in Zandvoort.

1978 blieb Lunger im McLaren, wurde Siebter in Belgien und Achter in England sowie Achter in Österreich, aber damals gab es nur für die ersten sechs Fahrer WM-Punkte.

Ohne Aussicht auf ein gutes Auto 1979 kehrte Lunger nach Amerika zurück, aber auch dort liess sich kein Spitzenfahrzeug finden. Brett kommentierte einige Rennen für CBS und ging an die Princeton zurück, um seinen Abschluss zu machen in Politik-Wissenschaft.

Lunger schrieb ein Buch über Verantwortungs-Bewusstsein im täglichen Leben und gründete die Stifung «I am Responsible» (ich bin verantwortlich) sowie Firmen für Sport-Förderung und Investment-Management.

Dazu sass er jahrelang am Steuerknüppel von Maschinen des «Angel Flight»-Netzwerks, welches kostenlose Flüge für Menschen organisiert, die in Not sind und sich einen Transport nicht leisten können.

Brett Lunger war in der Formel 1 einer der letzten Vertreter der klassischen Privatfahrer-Gemeinde, aber er wurde als Fahrer von seinen Kollegen respektiert, und seine Karriere ausserhalb des Rennsports zeugt von einer überaus starken Persönlichkeit.

Brett Lunger ist am 14. November 80 Jahre alt geworden und lebt in seiner Heimatstadt Wilmington.

Damit zum neuen Rätsel: Dieses Mal konzentrieren wir uns ganz auf einen aufregend geformten Rennwagen – der sich für den Renneinsatz als zu gefährlich erwies.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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