Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

SPEEDWEEK-Experten: Das Duell der Kellerkinder

Von Mathias Brunner
Kommt Glock (vorne) von Marussia wieder weg?

Kommt Glock (vorne) von Marussia wieder weg?

Unsere Experten-Runde aus Christian Danner, Marc Surer, Niki Lauda und Gerhard Berger über HRT gegen Marussia und die Zukunft von Timo Glock.

Marussia und HRT eint mindestens eines – beim letzten gemeinsamen Probelauf der Teams waren sie nicht auf der Bahn. Unsere Experten sprechen über das Duell der Kellerkinder.


Was fällt Euch bei HRT zu einer Fahrerpaarung aus Pedro de la Rosa und Narain Karthikeyan ein?

Christian Danner: Also ich bin mit beiden Fahrern befreundet und werde öfter mal auf ein Schwätzchen vorbeischauen. Aus Sicht von HRT ist ein solches Duo absolut nachvollziehbar.

Marc Surer: Puh, ein alter Spanier und ein langsamer Inder … HRT will das spanische Nationalteam sein. Da ist ein Spanier im Auto naheliegend. Im Moment stehen sie finanziell mit dem Rücken zur Wand, da war die Verpflichtung eines Karthikeyan auch naheliegend. Daraus kann man ihnen keinen Vorwurf machen.

Teamchef Luis Perez Sala will das spanische Nationalteam schaffen, mit – langfristig – einem spanischen Fahrerduo und dem Firmensitz in Spanien. Ist das zu stemmen?

Gerhard Berger: Im heutigen wirtschaftlichen Umfeld in Spanien wird das sehr schwierig.

Christian Danner: Genau, das ist ein gewagter Ansatz aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Spanien. Ich würde dem Team empfehlen, sich eher nach Indien auszurichten – da winken finanziell bessere Perspektiven.

Niki Lauda: Spanien hat sich bisher nicht als Heimat für Formel-1-Teams hervorgetan. Wieso sollte HRT das ändern?

Marc Surer: Ich finde – wenn die Geldgeber mitziehen, dann ist das nicht unmöglich. Aber zunächst muss dieser Rennstall mal zur Ruhe kommen, und dazu brauchen sie eine Basis.

Auch der Marussia wurde, wie der HRT, auf den letzten Drücker fertig. Wie geht das Duell der Kellerkinder aus?

Berger: Schwer zu sagen. Aber an dieser Stelle möchte ich einmal anbringen, dass mich das ständige Wechseln der Team-Namen durcheinander bringt.

Danner: Die werden sich mit HRT die rote Laterne in die Hand geben, aber das gehört eben auch zur Formel 1 – es gibt nicht nur Häuptlinge, es muss auch Indianer geben.

Lauda: Beide haben im Februar nicht getestet. Ich habe also keine Anhaltspunkte, abgesehen davon, dass Marussia mit McLaren kooperiert. Damit stellt sich wieder die Nasenfrage. Wenn McLaren Mist gebaut hat, trifft es Marussia doppelt, denn als kleines Team können die nicht so schnell reagieren.

Surer: Marussia muss HRT schlagen. Ich wundere mich schon ein wenig darüber, wie die Wintertests versemmelt worden sind. Die erste Voraussetzung, um in der Formel 1 nach vorne zu kommen, muss doch darin bestehen, zu Testbeginn ein funktionierendes Auto zu haben. Ausreden wie HRT gibt es da nicht.

Seht ihr für Timo Glock eine Chance, von Marussia wieder den Sprung in einen konkurrenzfähigeren Rennstall zu schaffen?

Berger: Timo hat sich eine Chance verdient, ich halte einiges von ihm. Aber besser er fährt bei Marussia als aus der Formel 1 draussen zu sein.

Danner: Glock ist nun 30 Jahre alt und hat noch zwei Jahre Marussia vor sich. Und 2012 wird für das Team gewiss erneut zäh – wenn ich die Vorbereitung, oder den Mangel daran, anschaue. Die werden schon besser werden, aber ob das für Glock reicht, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen? Timo hat in besseren Autos gute Arbeit geleistet, daher ist er noch immer Formel-1-Fahrer.

Lauda: Timo ist ein starker Rennfahrer, kann es aber da hinten nicht beweisen. Ob er den Absprung schafft, weiss ich nicht. Will er denn? Er hat doch dort gerade erst verlängert …

Surer: Glock gibt nie auf. Und das wird ihm eine Chance ergeben. Denn die Teams schauen immer zuerst, wer im Feld zu haben ist, bevor sie sich anderswo umgucken.


Die ausführliche Einschätzung unserer Experten lesen Sie in der Ausgabe 13/2012 von SPEEDWEEK, ab 13. März (Dienstag) für 2,20 Euro oder SFr. 3.80 im Handel.

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