Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Zwischen Sicherheit und Risiko

Kolumne von Mathias Brunner
So friedlich soll es am kommenden Wochenende sein

So friedlich soll es am kommenden Wochenende sein

Veranstaltungs-Chef Alzayani beschwichtigt, Demonstrationen gehen weiter, Teams haben sich vorbereitet.

Die letzten Transportkisten sind am «Bahrain International Circuit» eingetroffen, die Mechaniker sind eifrig dabei, den Boxen den letzten Innenausstattungs-Schliff zu geben.

Die Bahraini überlassen nichts dem Zufall: 15 Tonnen Material hat die staatliche Fluggesellschaft «Gulf Air» von Shanghai nach Manama gejettet, anschliessend sind die Fracht-Container mit Polizei-Eskorte zur Rennstrecke gebracht worden.

Die «Gulf Daily News» berichtet, auch gestern Dienstag wurde im Inselstaat demonstriert – und zwar in Dair (Muharraq). Bei der bewilligten Demo ist die Freilassung von Häftlingen gefordert worden. Für heute Mittwoch sind mehrere Demos angesagt, «ohne spezifische Zeitangaben», wie das Blatt festhält.

Die ersten Fahrer sind auch eingetroffen: Vitaly Petrov etwa war mit SPEEDWEEK an Bord einer Emirates, mit anderen Flügen kamen Fernando Alonso, Bruno Senna, Sébastien Buemi und Sergio Pérez an.

Die Rennställe haben Sicherheitsmassnahmen wie in São Paulo getroffen: Zahlreiche Team-Mitglieder werden in gepanzerten Limousinen unterwegs sein, begleitet von Sicherheits-Spezialisten oder Polizisten.

Der Bahraini Zayed Alzayani, Veranstaltungs-Chef des vierten Formel-1-WM-Laufs, sagt: «Ich weiss, dass die Menschen skeptisch sind. Wir sind aber hundertprozentig davon überzeugt, dass wir die Sicherheit garantieren können. Wir wissen, was auf dem Spiel steht.»

«Die Sichtweise jedoch, dass die Protestanten Mitglieder des Formel-1-Trosses im Visier hätten, ist komplett falsch. Es gab bis heute keine einzige entsprechende Erklärung.»

Wir lassen das mal so im Raum stehen, geben aber zu bedenken: Würde man ein entsprechendes Ansinnen netterweise den GP-Veranstaltern oder Behörden ankündigen? Und wenn die Protestanten die Formel 1 nicht im Visier hätten – wieso gibt es dann Graffitis, die zum Boykott der Veranstaltung aufrufen, wieso Bilder mit Demonstranten, verkleidet als Rennfahrer, mit Maschinenpistolen in der Hand, wieso Menschen, die Bilder von «Mr. Formula One» Bernie Ecclestone anzünden? Oder werden die Medien auch hier bewusst manipuliert?

Unser Sport liegt am kommenden Wochenende irgendwo zwischen dem Unmut eines Teils der Bevölkerung und den treuherzigen Versicherungen der Offiziellen, alles sei in Ordnung – zwischen Sicherheit und Risiko.

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