Lernstunde bei Ferrari
Rekordsieger in Bahrain: Fernando Alonso
Noch muss Fernando Alonso sich und sein Team mit Durchhalteparolenmotivieren. Auch in Bahrain, wo der Asturier 2010 sein Ferrari-Debüt miteinem Sieg krönte und mit insgesamt drei Triumphen der Rekordsiegerist, erklärte er nüchtern: «Wir dürfen keine Wunder erwarten, denn wirsind mit dem gleichen Auto wie in Shanghai unterwegs.»
Die ersten Kilometer nach diesem Triumph (2011 wurde das Rennen wegenpolitischer Unruhen abgesagt) waren denn auch alles andere als eineSpazierfahrt für den zweifachen Weltmeister und seinen TeamkollegenFelipe Massa. Beide rutschten auf der Suche nach Haftung auf denMedium-Reifen um den Wüstenkurs und mussten sich letztlich mit denPlätzen 13 (Alonso) und 14 (Massa) begnügen.
Am Nachmittag konzentrierten sich die Italiener darauf, möglichst vieleDaten – vor allem im Bereich der Aerodynamik – zu sammeln. Alonsoumrundete die Strecke dabei 30 Mal und stellte die achtschnellsteRundenzeit des zweiten Trainings auf. Der 30-Jährige erklärte: «Aufdieser Strecke ist der erste Tag besonders schwierig, denn dieStreckenbedingungen sind dank Sand und Wind eine grosse Herausforderung.Zudem wird auf diesem Kurs sehr selten gefahren, das macht es nichteinfacher, die Freitags-Daten zu interpretieren. Wir müssen darandenken, dass sich die Strecke über das Rennwochenende stark verändernwird. Wir haben versucht, das Verhalten der Reifen zu begreifen. Zwarhaben wir hier die gleichen Mischungen wie in Shanghai, aber dieTemperaturen sind hier ganz anders. Wir haben noch viel Arbeit vor uns,vor allem im Heckbereich müssen wir noch mehr Haftung finden.»
Genauso fleissig war Massa, der mit einer Rundenzeit von 1:34,941 minder zwölftschnellste Mann im Feld war. Wie sein Teamkollege hegt auchder Brasilianer gute Erinnerungen an Bahrain: Er durfte im Wüstenstaatschon zwei Mal aufs oberste Podesttreppchen steigen, ein weiteres Malkam er als Zweiter ins Ziel. Doch an diesem Wochenende dürfte keinPodestplatz für den 166 cm kleinen Piloten drinliegen. Er klagte amAbend:«Daswar ein sehr heisser Tag, den wir in erster Linie dazu genutzt haben, diePirelli-Reifen besser zu verstehen. Heute haben wir gesehen, dass derReifenabbau auf beiden Mischungen höher ist als auf anderen Strecken. Das warwichtig im Hinblick auf das Rennen und das Qualifying. Wir haben zweifellosnoch viel Arbeit vor uns. Entscheidend ist, dass wir ein Auto bauen, daskonstante Leistung liefert, damit wir uns dem Reifenabbau widmen können.»