Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sauber: Mit Volldampf nach Kanada

Von Peter Hesseler
Pérez lieferte in Monaco Kampf pur, Platz 11

Pérez lieferte in Monaco Kampf pur, Platz 11

Die Nullrunde von Monaco ist verarbeitet – Schweizer glauben vor dem siebten WM-Lauf an ihr Potenzial.

Der Monaco-Grand-Prix ist für das Sauber-Team abgehakt. Null Punkte sind ja auch kein Ergebnis, auf das man länger zurückblicken sollte. Stattdessen widmen sich die Schweizer voll dem nächsten WM-Lauf in Montreal (10. Juni), dem siebten dieses Jahres.
Gutes Omen: Kamui Kobayashi fuhr bei diesem Rennen vor einem Jahr auf den siebten Platz.

Doch widmen wir uns dem Wortlaut der Sauber-Ausführungen zum nächsten GP:
«Der Circuit Gilles Villeneuve auf der Île-de-Notre-Dame in Montreal ist ein besonderes Pflaster für das Sauber F1 Team: Hier gelang am 8. Juni 2008 der einzige Sieg in der nunmehr 20-jährigen Formel-1-Geschichte des Teams, noch dazu als Doppelsieg. Es gewann der Pole Robert Kubica vor dem Deutschen Nick Heidfeld.»

An dieser Stelle müssen wir einhaken. Das Team war damals grossteils im Besitz von BMW und nannte sich BMW-Sauber, bevor BMW sich Ende 2009 zurückzog und Peter Sauber die Anteile der Münchner Autobauer übernahm, was nichts an der Leistung des damals schon in Hinwil ansässigen Teams und dessen Erfolgs ändert.

Weiter im Sauber-Text heisst es nun: «Das aktuelle Auto, der Sauber C31-Ferrari, war beim zurückliegenden Rennen in Monaco über weite Strecken das schnellste im Feld. Dennoch konnte das Team keine Punkte holen. Für den Grossen Preis von Kanada am 10. Juni haben sich die Piloten Kamui Kobayashi und Sergio Pérez hohe Ziele gesetzt.»

Kamui Kobayashi sagt: «Die Strecke in Montreal hat lange Geraden, aber auch langsame Kurven. Ich denke, mit unserem Auto sind wir für diesen Kurs gewappnet. Ich hoffe, wir können dort die Leistung zeigen, die wir sehen wollen. Im vergangenen Jahr war ich beim Neustart nach der Regenunterbrechung Zweiter, aber dann hatte ich auf der abtrocknenden Strecke Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Ich bin sicher, dass wir uns in dieser Hinsicht verbessert haben. Wir müssen sehen, was wir tatsächlich erreichen, aber ich glaube, dass wir in Montreal stark sein können. Sollte es dort kühl sein, bleibt abzuwarten, wie die Reifen arbeiten. Ich finde die Strecke und die Stadt sehr schön. Leider habe ich dort noch nie ein richtig gutes Ergebnis eingefahren, das will ich in diesem Jahr nachholen. Unser Auto wird ständig besser, und ich freue mich auf den Grossen Preis von Kanada.»

Merke: Platz 7 wird nicht mehr als richtig gutes Ergebnis gelistet…

Sergio Pérez erklärt: «Für mich wird es der erste Grosse Preis von Kanada, denn im vergangenen Jahr fuhr ich ja nur ein paar Runden im freien Training. Ich realisierte schnell, dass ich nicht würde antreten können. Mir war schwindlig und übel im Auto, das war damals eine Folge des Monaco-Unfalls. Ich denke, dass wir in den zurückliegenden Rennen in verschiedenen Situationen Pech hatten. Aber der Speed ist da, das haben auch meine Rundenzeiten im Rennen in Monaco klar bewiesen. Ich will in Kanada gute Arbeit abliefern und so viele Punkte wie irgend möglich holen. Die Strecke ist schnell und flüssig, und man kommt der Mauer oft sehr nah. Das ist anspruchsvoll und spannend.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, meint: «Die Strecke in Montreal ist schmal, und an mehreren Stellen sind die Mauern sehr nah. Der Kurs bietet einige interessante Herausforderungen. Zuallererst muss man es schaffen, die optimale aerodynamische Effizienz zu finden, weil die Strecke ein geringeres Abtriebs- und Luftwiderstandsniveau verlangt als die meisten anderen. Für die hohen Vollgasanteile muss man die Höchstgeschwindigkeit optimieren, gleichzeitig sind jedoch alle Kurven eng. Zudem sind, mit Ausnahme der Spitzkehre, fast alles Wechselkurven. Das Auto muss beim Bremsen ideal ausbalanciert sein, eine gute Traktion haben und sehr wendig sein. Eine weitere Herausforderung ist, dass Pirelli uns die gleichen Mischungen wie in Monaco zur Verfügung stellt, also die weichen und die superweichen Reifen. Wir erwarten mit den superweichen Pneus keine Probleme im Qualifying, aber im Rennen wird es entscheidend sein, aus diesen Reifen das Maximum herauszuholen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr wird es nur noch eine DRS-Zone geben, aber ich gehe nicht davon aus, dass das viel ändert. Überholen ist in Montreal generell möglich. Am Auto werden wir einen neuen Heckflügel für das entsprechende Abtriebsniveau haben sowie einige kleinere Modifikationen.»

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