Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Werdegang einer Legende

Von Vanessa Georgoulas
Schumi beim GP-Debüt 1991 in Belgien

Schumi beim GP-Debüt 1991 in Belgien

Vom vierjährigen Kart-Fahrer zum Helden der Nation: Die Meilensteine in Michael Schumachers Karriere.

Mit Michael Schumacher verabschiedet sich eine lebende Legende aus dem GP-Sport. Grund genug, einen Blick auf die wichtigsten Stationen seiner Karriere zu werfen, die steiler kaum hätte verlaufen können.

1973: Als Vierjähriger steigt Michael Schumacher erstmals in ein Kart, das Vater Rolf eigenhändig zusammengeschraubt hat.

1984/85: Schumi wird Deutscher Kart-Juniorenmeister, 1985 belegt er zudem den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft.

1987: Schumi erobert den Kart-Europameistertitel.

1988: Seine Monoposto-Karriere startete Schumacher 1987 in der Formel König, nur ein Jahr später lässt er sich in dieser Serie als Deutscher Meister feiern.

1989: Zusammen mit Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger wird Schumacher für das Mercedes-Junioren-Team (Gruppe C) verpflichtet.

1990: Schumacher wird Deutscher Formel-3-Meister und gewinnt das Formel-3-Weltfinale. Er absolviert ausserdem einen DTM-Gastauftritt in Hockenheim und erobert in Mexico City einen Sieg in der Gruppe-C-WM, die er auf Gesamtrang 5 beendet.

1991: Auch in diesem Jahr tritt Schumacher in der Gruppe-C-WM an, feiert einen Sieg auf dem Autopolis-Rundkurs in Japan und belegt am Ende den neunten Tabellenrang. Am 20. August absolviert er in einem Jordan-Ford seinen ersten Formel-1-Test in Silverstone. Die Ingenieure erklären Schumi für verrückt, weil sie Angst um das Auto haben, sind aber schwer beeindruckt von seinen Rundenzeiten. Schon fünf Tage später darf der Kerpener seinen ersten GP für Jordan absolvieren, weil Stammfahrer Bertrand Gachot nach einem Zwist mit einem Taxifahrer im Gefängnis sitzt. Schumi qualifiziert sich für den siebten Startplatz, steigt aber nach etwa 500 Metern wieder aus, weil die Kupplung streikt. Keine zehn Tage später wird Schumi in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vom Benetton-Team verpflichtet, der bisherige Stammfahrer Roberto Moreno muss weichen. Dafür bedankt Schumi sich mit dem fünften Platz in Monza, wo er seine ersten beiden WM-Zähler sammelt.

1992: Bei einem Test in Le Castellet wird Schumi aus dem Auto geholt, weil Mercedes Ansprüche auf seine Dienste anmeldet. Schumi muss sich schriftlich an Benetton binden, Mercedes verzichtet schliesslich. Am 22. März kreuzt Schumi in Mexico City als Dritter die Ziellinie und darf somit erstmals aufs Podesttreppchen steigen. Am 30. August folgt dann der erste GP-Sieg in Belgien, genau ein Jahr nach seinem Debüt. Seine erste volle Formel-1-Saison beendet der damals 23-Jährige auf dem dritten Gesamtrang.

1994: Im Mai darf Schumi erstmals von der Pole-Position ins prestigeträchtige Monaco-Rennen starten. Er nutzt die Chance und feiert seinen ersten Sieg in Monte Carlo. Am 10. Juli wird ihm in Silverstone der zweite Platz aberkannt, da er in der Einführungsrunde überholt und anschliessend die Flaggensignale ignoriert hatte. Es kommt noch dicker: In Belgien kommt er als Erster ins Ziel, wird aber wegen einer zu dünnen Unterboden-Platte disqualifiziert. Trotzdem darf er am 13. November in Adelaide nach einem Rammstoss gegen Damon Hill seinen ersten Titel feiern.

1995: Am 30. Juli feiert Schumi seinen ersten Heimsieg in Hockenheim. Am 16. August gibt er seinen Wechsel zu Ferrari bekannt. Am 1. Oktober gewinnt er erstmals auf dem neuen Nürburgring und legt damit den Grundstein für den zweiten WM-Titel.

1996: In Barcelona sorgt Schumi erstmals für Siegesjubel in der Ferrari-Box.

1997: Schumacher wird nach einem Rammstoss gegen Titel-Kontrahent Jacques Villeneuve, der im Gegensatz zu ihm weiterfahren kann und damit den Titel erobert, aus der WM-Wertung genommen.

1999: Beim Grossbritannien-GP in Silverstone versagen kurz nach dem Start die Bremsen von Schumis Ferrari. Er schlägt mit 107 km/h in die Reifenstapel ein, bricht sich dabei den rechten Unterschenkel und muss in Folge sechs Rennen aussetzen.

2000: Am 8. Oktober feiert Schumacher seinen ersten von fünf WM-Titeln in Folge für Ferrari.

2006: Am 10. September gibt Schumacher nach einem Sieg in Monza seinen Rücktritt bekannt.

2009: Am 23. September gab Schumacher sein Comeback mit Mercedes GP bekannt.

2010: Seine erste Saison mit Mercedes beendet Schumi auf dem neunten Gesamtrang, seine besten Platzierungen schafft er in Barcelona, Istanbul und Südkorea, wo er jeweils als Vierter ins Ziel kommt.

2011: Auch 2011 sieht Schumacher das Podest nur von weitem, der vierte Platz in Montreal bleibt sein bestes Resultat, am Ende belgt er den achten WM-Rang.

2012: Den China-GP darf Schumi erstmals seit seiner Rückkehr (und zum ersten Mal im Silberpfeil) aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen, beim Europa-GP in Valencia erobert er nach einer starken Aufholjagd mit Rang 3 den ersten Podestplatz nach seinem Comeback. Zuvor hatte Schumacher in Monaco die schnellste Qualifikationsrunde gedreht, startete aber wegen einer Strafversetzung (für die Barcelona-Kollision mit Williams-Pilot Bruno Senna) von Position 6 ins Rennen.

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