Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Und wohin mit Sutil?

Von Peter Hesseler
Sutil, ein Spitzenfahrer ohne grosse Auswahl

Sutil, ein Spitzenfahrer ohne grosse Auswahl

Dem vertragslosen Gräfelfinger schliessen sich immer mehr Türen vor der Nase – welche Möglichkeiten hat er noch?

Nico Hülkenbergs kolportierte Verpflichtung durch das Sauber-Team ist eine gute Nachricht für das Team aus Hinwil. Und es ist eine gute Nachricht für Hülkenberg. Denn Sauber steht nicht nur vor Force India in der Konstrukteurswertung, sondern ist als Unternehmen eine seriösere Adresse als der Rennstall von Multi-Unternehmer Vijay Mallya, dem wegen offener Rechnungen seiner Kingfisher Airline in Indien sogar eine Haftstrafe drohen kann.

Natürlich ist Saubers Überleben in der Formel 1, selbst mit Sitz in der wirtschaftlich sicheren Schweiz, nicht garantiert. Aber bisher hat das Team immer auch aus schwierigen Situationen herausgefunden.

Hülkenbergs Wechsel ist aber nicht für jeden eine gute Nachricht. Besonders sein Vorgänger im Force India-Team, Adrian Sutil, hatte im Sommer intensive Kontakte mit Sauber gepflegt, ist dort hoch angesehen. Sutil war 2011 WM-Neunter und hat im Force India genauso stark aufgetrumpft wie Hülkenberg in diesem Jahr. Doch offenbar hat die aktuelle Form Hülkenbergs den Ausschlag gegeben.

Und Sutil?

Der Gräfelfinger hatte zuerst auf Ferrari gehofft, wo mit Massas Weiterverpflichtung jetzt ebenso eine grosse Hoffnung schwand.

Auch Lotus hatte Sutil wieder auf dem Radar, doch Teamchef Eric Boullier kündigte gerade die Weiterverpflichtung des Wackelkandidaten Grosjean an, nachdem der Genfer gerade mal ein Rennen ohne Crash überstanden hat.

Was bleibt, oder besser: Was bliebe dann noch übrig für Sutil?

Williams hat in Maldonado und Senna zwei Stammfahrer, die auf den Verbleib hoffen und in Valtteri Bottas einen Ersatzfahrer, der aufrücken will.

Die Rückkehr zu Force India? Von Seiten des Teams womöglich durchaus gewünscht, weil man Sutils Fähigkeiten dort besser kennt als irgendwo sonst, aber das Sutil-Lager hält dies für eine Sackgasse – noch.

Und schon sind wir in der Tabelle bei den «Sansculotten» angekommen, den Teams, die seit drei Jahren keine Punkte holen und eigentlich eine Meisterschaft unter sich austragen: Caterham, Marussia und HRT.

Aber Sutil hatte es bei seinen Comeback-Bemühungen eindeutig auf ein konkurrenzfähiges Auto abgesehen. Wenn das die Bedingung für seinen Wiedereinstieg bleibt, wird es schwierig mit diesem Projekt.

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