Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Wen wird Force India wählen?

Von Peter Hesseler
Karthikeyan portrait sept 12

Karthikeyan portrait sept 12

Hülkenberg-Team sucht Ersatz für den künftigen deutschen Sauber-Fahrer, aber Karthikeyan wird es nicht.

Force India geht es finanziell nicht richtig gut. Das Team um Nico Hülkenberg und Paul Di Resta hat in den beiden Vorjahren rund 80 Millionen Dollar Schulden angehäuft, trotz respektabler Leistungen. Grund: Das indische Team ist schwach darin, Sponsorengelder zu generieren.

Da lag die Meldung nahe, sich mit einem entsprechenden Fahrer auszustatten, der finanzielle Mittel von Sponsoren mitbringen könnte. Und so fiel unter der Woche findigen Kollegen ein, HRT-Pilot Narain Karthikeyan ersetze 2013 den scheidenden Nico Hülkenberg (wohl bald Sauber-Fahrer).

Doch das Team mit Sitz bei Silverstone dementierte postwendend. Teamdirektor Bob Fernley: «Narain ist ein extrem talentierter Fahrer. Er wäre besser, wenn er dieses Wochenende für uns fahren würde als für HRT.»

Dann das grosse Aber: «Bei allem Respekt. Ich glaube nicht, dass Narain schneller wäre als unsere Fahrer», sagt Fernley.

Merke: Bislang wählte Force India trotz finanzieller Nöte seine Piloten stets nach Qualität aus. Doch niemand weiss, ob der mit seiner Kingfisher-Airline angeschlagene Multi-Unternehmer und Team-Teilhaber Vijay Mallya dieses Prinzip durchhalten kann. Mallya mag mit dem Rücken zur Wand stehen, aber er weiss: Die Punkte, die Karthikeyan nicht holt, sind mehr wert als das Geld des indischen Mischkonzerns Tata, seines Geldgebers.»

Karthikeyan gilt als langsamster F1-Fahrer. Er selbst hat bereits von einem Wechsel in die USA gesprochen. Das passt: Dort wird ja in der Regel langsamer gefahren.

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