Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Schumi setzt voll auf Nässe

Von Peter Hesseler
Schumi vor seinem letzten Tanz

Schumi vor seinem letzten Tanz

Der Silberpfeil lief im freien Training erfreulich flott, doch ein schnödes Trockenrennen scheint nicht in Schumis Final-Planung vorzukommen.

Hochgezogene Mundwinkel rief der Verlauf des ersten Arbeitstages von Mercedes am Freitag in Brasilien hervor.

«Eine ordentliche Balance und gutes Tempo über die Distanz», bescheinigte Nico Rosberg seinem Silberpfeil.

In den USA war das Auto zuletzt am vorigen Sonntag über eine Runde schnell gewesen (Schumi), im Rennen aber nach kurzer Zeit brutal eingebrochen und phasenweise nur auf Marussia-Niveau herumgekrochen. Fünf Nullrunden stehen mittlerweise zu Buche.

Grund für das «Desaster» (Schumi) in den USA: stark abbauende Reifen.

Hier in Sao Paulo hatte Nico Rosberg schon gestern angekündigt, dass die Hitze wohl nicht der ausschlaggebende Faktor werden würde, sondern die Reifen normalem Verschleiss überliegen würden. Diesen Eindruck bestätigte er heute.

Nico wurde am Ende des Tages mit sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Hamilton (McLaren) Siebter, einen Platz hinter Schumi, der unwesentlich schneller war.

Schumi sprach nach dem Training eindeutig mehr vom zu erwartenden Regen am Sonntag: «Die Strecke und die Bedingungen können sich noch grundlegend ändern», sagt er. Wir dürfen annehmen, dass der siebenmalige Weltmeister voll auf Nässe setzt, sein Fahrzeug entsprechend abstimmt und dann bei Nässe auch – ein letztes mal in der Formel 1 – stark aufgeigen wird. Das wäre ein Abgang, der ihm vorschwebt und den er verdient hätte. Locker genug und schnell genug für eine Topleistung wirkt er allemal.

Bei Trockenheit hätte er dann mit Regenabstimmung allerdings verwachst, aber im Trocknen ist der Benz sowieso nicht siegfähig oder podestfähig, also kann man diese Möglichkeit in Schumis Situation durchaus vernachlässigen.

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