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Montezemolo: Poltern in eigener Sache

Kolumne von Mathias Brunner
Ferrari-Chef Luca Montezemolo.

Ferrari-Chef Luca Montezemolo.

Der Ferrari-Chef schimpft wieder einmal – auf der Suche nach dem eigenen Vorteil.

Jetzt poltert er wieder, der Luca Cordero aus Montezemolo, 65 Jahre und noch immer nicht leise.

Der Chef von Ferrari holt in seinen Rundumschlägen zu Beginn und zum Ende des Jahres gerne zwei Klappergestelle aus dem Schrank.

Das Erste ist der Einsatz von dritten Fahrzeugen – eine Idee, die seit der ersten Nennung nie besser geworden ist, nur ermüdender. Wir dürfen sicher sein, es ist (nach dem Niedergang von HRT) nur eine Frage der Zeit, bis wir Altes dazu hören.

Wir geben zu bedenken: Würde den besten vier Rennställen der Formel-1-Saison 2012 – Red Bull Racing, Ferrari, McLaren und Lotus – erlaubt, jeweils ein drittes Auto einzusetzen, kann sich jeder SPEEDWEEK-User an einer Hand ausrechnen, wie viele WM-Zähler in den Grands Prix für die anderen übrig blieben.

Eine noch grössere Schnapsidee: Man könnte diesen dritten Wagen ja einem jungen Talent anvertrauen, das dann überhaupt keine Punkte sammeln darf. Glaubt wirklich ernsthaft jemand, dass ein Fan auf der Tribüne nachvollziehen kann, wenn – sagen wir – drei der ersten Zehn keine Zähler erhalten? Und was passiert, wenn einer dieser Rookies einen Punkteberechtigten aus dem Rennen kegelt? Zählt das dann auch nicht?

Nein, dritte Autos, das ist erst dann eine überlegenswerte Lösung, wenn das Formel-1-Feld dramatisch schrumpfen würde.

Das andere Montezemolo-Skelett: Testfahrten.

Der charismatische Italiener schimpft, ohne ausgiebige Testfahrten sei kein Technik-Transfer zwischen Sport und Serie möglich. Das ist eine Schutzbehauptung. In Wahrheit geht es nur darum, dass Ferrari eines seiner kraftvollsten Werkzeuge – tagelange Probefahrten in Fiorano und Mugello – nicht mehr nutzen kann wie einst zu Schumis besten Tagen.

Montezemolo schimpft auch, die Aerodynamik der modernen F1-Renner habe nichts mit den Serienfahrzeugen zu tun. Also bitteschön, war das denn in der Ära Niki Lauda und Clay Regazzoni anders?

Montezemolo: «Es kann nicht sein, dass wir ein Sport sein, in dem nicht trainiert werden darf. Die wenigen Tests verhindern es auch, dass wir jungen Piloten eine Chance geben können.»

Tatsächlich? Wenn das Ferrari so wichtig wäre, wieso setzt man dann nicht – wie andere Teams – am Freitagmorgen einen jungen Mann ins Auto?

Wenn wirklich mehr getestet werden soll, dann gäbe es nur eine kluge Lösung: In Form eines verlängerten Freitags-Trainings oder eines Trainings am Donnerstag. Dann hätten auch die F1-Fans etwas davon.

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