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Toro Rosso: 2013 mit neuen Zielen

Von Peter Hesseler
Toro Rosso enttäuschte 2012 zu oft

Toro Rosso enttäuschte 2012 zu oft

Daniel Ricciardo verrät Details zum Neuwagen – das riecht nach Radikal-Lösung. Und weitere Gründe für einen Aufschwung.

Das kleinere der beiden Red–Bull-Teams geht anscheinend in die Offensive. Wie Pilot Daniel Ricciardo jetzt ausplauderte soll der neue STR08 eher nicht auf dem Vorgängermodell basieren, sondern optisch völlig anders daher kommen.

«Ich habe das Auto schon gesehen», sagt der Australier, der 2013 seine zweite Toro-Rosso-Saison bestreiten wird. «Wenn man es genau untersucht, unterscheidet es sich stark vom alten Auto.»

Teamchef Franz Tost ist kein Freund von halben Sachen. Er weiss: Mit kleinen Veränderungen erzielt man selten grosse Wirkung. Nur Mut zum Risiko und zu Radikallösungen verheissen – vielleicht – grössere Sprünge in der Hackordnung.

Tost litt 2013 Qualen, weil die Weiterentwicklung des gut gestarteten Modells hing und erst ein Zwischenhoch im Herbst für hochgezogene Mundwinkel sorgte. Aber zu kurz.

Unterm Strich war aber nach Platz 8 im Jahr 2011 nicht Platz 9 das Saisonziel, sondern Platz 7. Doch gegen die wieder erstarkten Teams von Sauber und Williams blieb Toro Rosso chancenlos. Die Scuderia aus Faenza fuhr 26 magere Zähler ein. Williams als Gesamt-Achter 76, Sauber sogar 109.

Und von überwiegend guten Topspeed-Werten kann man sich wenig kaufen.

Tost glaubt dennoch, dass 2013 das Jahr seiner Truppe werden könnte: «Erstens bauen wir jetzt das dritte Auto in Eigenregie. Da sollte sich langsam ein gewisse Erfahrung bemerkbar machen. Zweitens werden sich die Regeln nicht grundlegend ändern, also fängt man beim Fahrzeugbau nicht bei Null an. Drittens werden unsere Fahrer Jean Eric Vergne und Daniel Ricciardo immer besser, was bei so jungen Piloten ja auch erwartet werden darf. Viertens wird sich die Verpflichtung von James Key als neuer Technikchef erst 2013 spürbar bemerkbar machen.»

Der ehemalige Force-India- und Sauber-Konstrukteur heuerte im Sommer bei der Scuderia an, gilt als grossartiger Weiterentwickler. Und kann offenbar auch Autos bauen. Der Sauber von 2012 entstand unter seiner Regie, eroberte drei Podestplätze.

Tost hat noch weiteren Grund zum Optimusmus: Die Fabrik in Faenza wurde im Sommer ausgebaut, wovon Toro Rosso jetzt nach und nach profitieren kann.

Der österreichische Teamleader ist aber extrem ungeduldig. Er räumt ein: «Ich weiss, dass wir von unserer Struktur her noch ein paar Jahre brauchen, um nach vorne zu kommen. Aber ich kann achten Plätzen nun Mal wenig abgewinnen.»

Achte Plätze waren Vergnes beste Saisonresultate. Er sammelte gleich vier davon. Ricciardo schaffte vier Zielankünfte als Neunter und zwei als Zehnter, blieb hinter Vergne und den Erwartungen zurück. «Ich war in der ersten Saisonhälfte in den Rennen nicht aggressiv genug», räumt der sympathische Aussie ein. «Ich war mehr oder weniger das Gegenteil von Grosjean. Ich weiss, dass ich 2013 mehr bringen muss.»

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