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Taki Inoue: «Wir holen neue Talente aus Japan»

Von Vanessa Georgoulas
Starkes Team: Taki Inoue und Vincenzo Sospiri

Starkes Team: Taki Inoue und Vincenzo Sospiri

Der ehemalige Formel-1-Pilot feiert nicht nur rauschende Feste, er fördert auch Rennfahrer-Talente aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Mit markanten Sprüchen und herben Kraftausdrücken hat sich Taki Inoue zur Twitter-Ikone gemausert. Der ehemalige Formel-1-Pilot, der 1994 und 1995 insgesamt 18 Grands Prix bestritt, berichtet auf der Online-Plattform ungeniert von feucht-fröhlichen Festen und verkaterten Tagen, schimpft über Bezahlfahrer und erinnert sich mit viel Selbstironie an sein Rennfahrer-Dasein zurück.

Was viele nicht wissen: Der 49-Jährige aus Kobe, der heute die Geschicke einer afrikanischen Bergbaugesellschaft lenkt, ist der Rennsport-Szene nicht nur als Partylöwe erhalten geblieben. Er ist auch die erste Adresse für junge Rennfahrer-Talente aus Japan, die in Europa reüssieren wollen. «Wenn ein junger Pilot aus Japan nach Europa kommt, versuche ich ihm zu helfen, indem ich den Kontakt zu den richtigen Teams oder Personen herstelle. Das mache ich aber nicht, um mich zu bereichern, denn damit verdient man kein Geld», erklärt er.

Auch als Mitbesitzer des Nachwuchsrennstalls Euronova, der in der AutoGP-Serie sowie in der Formel Abarth antritt, schafft Inoue Chancen für junge Piloten aus Japan. Zusammen mit Teammanager Vincenzo Sospiri lässt er Renntalente aus dem Land der aufgehenden Sonne ans Steuer: «Immer, wenn mich ein junger Japaner um Hilfe bittet, rede ich zuerst mit Vincenzo. Kennengelernt haben wir uns in den späten 80er-Jahren, als wir beide in der Formel Ford unterwegs waren. Seither verbindet uns eine enge Freundschaft, er ist auch der Patenonkel meines ältesten Sohnes. Zusammen sind wir ein starkes Duo, ich kenne den japanischen Markt und die finanzielle Situation der Piloten, und er weiss ganz genau, wie man einem Nachwuchspiloten hilft, seine Fahrkünste zu verbessern. Zusammen haben wir Fahrer wie Yuhi Sekiguchi und Yoshitaka Kuroda gefördert, und auch in der kommenden Saison wollen wir neue Talente aus Japan nach Europa holen.»

Mitte Dezember testete das Euronova-Team auf dem Circuit de Catalunya vor den Toren Barcelonas. Mit Kuroda, Kotaru Sakurai, und Neuling Kimiya Sato durften gleich drei Japaner AutoGP-Luft schnuppern. «Die Tests liefen für alle Fahrer ohne Probleme, das Team hat gute Arbeit geleistet, und alle waren hinterher zufrieden», freut sich Inoue, der grosse Stücke auf die italienische Einsteiger-Serie hält: «Die Boliden haben dank der 550 PS starken 3,4-Liter-V8-Triebwerken von Zytek eine Menge Power, trotzdem sind sie leicht Abzustimmen. Der Motor ist einer der Besten in der Formelsport-Welt, und das Regelwerk ist so ausgelegt, dass die Piloten viel über die richtige Reifenwahl, effiziente Boxenstopps und erfolgreiche Rennstrategien lernen.»

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