Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dietrich Mateschitz: «Bisher nur Spekulationen»

Von Günther Wiesinger
Red Bull Ring: Bald auch ein Formel-1-GP?

Red Bull Ring: Bald auch ein Formel-1-GP?

«Es spricht viel für einen Formel-1-GP in Spielberg», sagt Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz.

«Viele Voraussetzungen und Faktoren würden für einen Formel-1-WM-Lauf in Spielberg sprechen. Das weiss auch Bernie Ecclestone. Aber ob es überhaupt zur einer Rückkehr des WM-Laufes kommt und wann so ein Grand Prix erstmals stattfinden könnte, das fällt in den Bereich der Spekulation», stellte Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im Gespräch mit SPEEDWEEK.DE fest. «Und an solchen Spekulationen beteiligt sich unser Haus traditionell nicht.»

Der Red Bull Ring war als möglicher Schauplatz ins Gespräch gekommen, als der für 2013 vorgesehene WM-Lauf in New Jersey vor der Skyline Manhattans platzte und auch Instanbul wegen zu hoher Kosten ablehnte.

Dass eine Rückkehr der Formel 1 in die Steiermark für 2013 aussichtslos war, stand aus Gründen der Zeitknappheit bereits im Dezember fest.

«Wenn wir die Formel 1 zurückholen, dann müsste ein langfristiges Konzept dahinterstecken», betont Mateschitz. «Wir sprechen da von mindestens drei bis fünf Jahren. Die Rennstrecke wäre perfekt dafür geeignet.»

Der Ring ist auch von der FIA homologiert, Charlie Whiting hat die Rennstrecke inspiziert; Bernie Ecclestone war Gast bei der Eröffnung im Mai 2011 und zeigte sich damals von der Infrastruktur begeistert.

Red Bull hat sich mit der Ausrichtung von Events weltweit einen Namen gemacht. Die Energy-Drink-Firma weiss, wie Events etabliert, promotet und positioniert werden müssen.

Ecclestone sucht in Europa Formel-1-Events mit Tradition, denn ausser Monte Carlo, Monza und Silverstone ist nicht viel übrig geblieben. Die Grands Prix im Mittleren Osten locken kaum Zuschauer an, die Pisten sind beliebig austauschbar. Wenn es nach den Teams, Fahrern und Sponsoren geht, gingen sie schon heute lieber nach Spielberg statt nach Südkorea.

So gesehen wäre ein WM-Lauf in Spielberg ein Projekt mit hoher Sinnhaftigkeit.
Den Mangel an Hotels in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke lassen die GP-von-Österreich-Befürworter nicht gelten. Auch in Barcelona, Silverstone, auf dem Nürburgring oder Hungaroring sowie vielen Übersee-Strecken sind die Unterkünfte 30 bis 40 Minuten entfernt. In dieser Zeitspanne fährt man heute problemlos von Spielberg bis Graz.

Bei Red Bull wird ein Formel-1-GP in Spielberg für 2014 nicht ausgeschlossen. Es könnten zu den bisher existierenden 25 000 Tribünenplätzen provisorische Rampen errichtet werden, um samt den Naturtribünen Platz für mehr als 80 000 Zuschauer zu finden. Red Bull traut sich zu, an drei Tagen bis zu 250 000 Fans in die Steiermark zu locken.

Zur Frage, ob eine Rückkehr der Formel 1 auf den ehemaligen Österreichring für 2014 oder später angepeilt wird, lässt sich Dietrich Mateschitz keine Stellungnahme entlocken. Die Hühner gackern erst, wenn das Ei gelegt ist, lautet eine österreichische Bauernweisheit.

Ein mögliches Hindernis: Ecclestone kassiert heute 30 Millionen Euro und mehr für die Austragungsrechte eines Formel-1-GP. Und der Begriff «Rabatt» kommt im Wortschatz des ehemaligen Gebrauchtwagenhändlers nicht vor.

Bei einem Interview anlässlich des «Red Bull Show Run» in der steirischen Landeshauptstadt Graz erörtere Weltmeister Sebastian Vettel plötzlich die Frage, warum der «Red Bull Ring» in Spielberg nicht Schauplatz eines Formel-1-GP sei. Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko verlieh dieser Diskussion wenige Tage später durch ein Interview weiteren Auftrieb.

Ob Spielberg in absehbarer Zeit einen F1-GP beherbergen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Ecclestone für 2014 zwischen Yeongam (Südkorea) und Greater Noida (Indien) sowie Abu Dhabi genügend willfährige Rennstreckenbetreiber mit dicken Scheckbüchern und charakterlosen Rennstrecken auftreibt.

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