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James Key: «Ein Riesenschritt für Toro Rosso»

Von Mathias Brunner
James Key

James Key

Technikdirektor James Key über den STR8. «Wir haben uns viel vorgenommen, beginnen aber ganz pragmatisch.»

James Key ist – obschon erst 41 – wunderbar altmodisch. Das ist kein Schönschwätzer und PR-Gewäsch-Veteiler, sondern ein Technikchef von altem Schrot und Korn, der die Dinge beim Namen nennt, auch wenn es weh tut.

Seit vergangenem September ist er technischer Direktor der Scuderia Toro Rosso, und die hat vor kurzem den 2013er Renner vorgestellt, den STR8. Wir haben uns mit dem Engländer unterhalten.

James, wie sehr ist das neue Auto dein Baby?

(Lacht.) Also, ich fände es vermessen, ihn als mein Baby zu bezeichnen. Die mechanische Seite war zu 70 Prozent fertig, als ich zur Scuderia kam. Für mich ging es dann eher darum, die aerodynamische Seite abzuwägen und zu prüfen, ob die zuvor erledigte Arbeit bei der Mechanik gesund ist. Da muss ich Designchef Luca Furbatto ein grosses Kompliment machen, mit einigen sehr vernünftigen Entscheidungen, die ich nicht anders getroffen hätte. Unter der Verkleidung stecken da einige sehr pfiffige Lösungen. Insofern harmonieren wir auch gut.

Wieso waren diese Änderungen notwendig?

Der STR7 war von der Mechaniker her benachteiligt.

In welcher Form?

Er war schwierig abzustimmen. Er war zu wenig hochgestochen, um auf gewisse Probleme angemessen reagieren zu können.

Und in Sachen Aerodynamik?

Das ist wirklich nur die Präsentations-Version. Wir werden im Laufe der kommenden Wochen viel Neues zeigen, noch nicht hier in Jerez, aber schon ab Barcelona. Ich will nichts überstürzen. Wir wollen methodisch und gewissenhaft Fortschritte machen. Ich würde das Auto, so wie es jetzt dasteht, als aerodymisch unreif bezeichnen.

Was genau meinst du mit der Mechanik – Aufhängungs-Layout oder das Gesamtpaket?

Die Art und Weise, wie die Aufhängungen arbeiten sollten, war ganz wichtig. Da haben wir einen grossen Schritt getan. Da werden wir Dinge tun können, die wir mit dem alten Wagen einfach nicht machen konnten.

Stand sich das Team da 2012 quasi selber im Weg? Weil der Aerodynamiker etwas anderes will als der Chassis-Spezialist? Und sich diese Lösungen dann gegenseitig in die Quere kommen?

Ich glaube nicht, dass unser Grundproblem die Aerodynamik war. Es war die Mechanik. Und die haben wir wirklich auf den Kopf gestellt.

Hast du über eine Zugstreben-Aufhängung vorne nachgedacht?

Dazu war einfach keine Zeit. Ich musste seit September die Schwerpunkte anders legen.

Was sind die Schwerpunkte für diesen Test hier?

Wir gehen das ganz pragmatisch an – neues Auto, neue Reifen, da wäre es unklug, 1000 neue Teile ans Auto zu packen und dann zu erwarten, dass man darüber alles gründlich lernt.

Welche Rolle spielen dabei die Fahrer?

Wir haben dieses Jahr den Vorteil, dass sie nichts mehr lernen müssen. Sie haben ihr erstes ganzes Lehrjahr hinter sich. Das hilft.

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