Franz Tost: «Red Bull bleibt das Mass der Dinge»
Franz Tost
Die Spannung steigt: Beim dritten und letzten Wintertest (28. Februar bis 3. März) müssen die Teams ihr Programm durch haben. Wer auf dem «Circuit de Catalunya» patzt, weiss schon vor dem Saisonbeginn (17. März in Melbourne) – ein Zuckerschlecken wird der Australien-GP nicht.
Die Stimmungslage in den verschiedenen Grand-Prix-Teams ist unterschiedlich. Wir wollten von Franz Tost (57) wissen, wo seine Scuderia Toro Rosso heute steht. Hier die Antworten des Tirolers.
Franz, wo steht ihr innerhalb eurer Saisonvorbereitung?
Bis jetzt lief alles nach Plan. Der STR8 hat die notwendige Haltbarkeit gezeigt. Sowohl in Jerez als auch in Barcelona hatten wir keinen nennenswerten technischen Defekt. Die Performance ist schwer einschätzbar, da man nicht weiss, wieviel Benzin die einzelnen Autos während ihrer schnellsten Runde im Tank hatten, ob sie mit oder ohne KERS fuhren und ob DRS aktiviert wurde oder eben nicht.
Was habt ihr in Barcelona gelernt, das ihr in Jerez nicht erfahren hattet?
Jerez war mehr ein Test zur Kontrolle aller Systeme. Barcelona ist schon allein deswegen viel wichtiger, weil wir dort ein Rennen bestreiten, wenn auch unter völlig anderen Bedingungen. In Barcelona erhielten wir ausreichend Daten über die Aerodynamik und den mechanischen Teil des STR8. Soweit sind wir mit den erbrachten Leistungen im grünen Bereich.
Wie sehr hat das launische Barcelona-Wetter dabei euer Testprogramm eingeschränkt?
Wie immer um diese Jahreszeit entsprechen weder die Aussen- noch die Asphalttemperaturen den zu erwartenden Bedingungen bei den Rennen. Reifentests sind deshalb schwierig zu interpretieren.
Wenn wir schon dabei sind: Welches Überraschungs-Potential bietet die 2013er Reifengeneration?
Es ist aufgrund der niedrigen Temperaturen, die sowohl in Jerez als auch in Barcelona herrschten, zu früh, eine Einschätzung abzugeben. Es wird aber zu mehreren Reifenwechseln während des Rennens kommen.
Wie lautet die Vorgabe für den letzten Barcelona-Test?
Ausarbeitung der bestmöglichen Abstimmung sowie Rennsimulationen.
Was hat dich im Rahmen der bisherigen acht Testtage überrascht – einerseits innerhalb Toro Rosso, andererseits was die Gegner anbelangt?
Die meisten Autos scheinen ein hohes Niveau an Haltbarkeit erlangt zu haben, die Teams sind näher zusammengerückt, im Grossen und Ganzen hat sich aber nicht viel geändert. Red Bull Racing wird auch 2013 das Mass der Dinge. Toro Rosso wird hoffentlich einen deutlichen Schritt nach vorne machen.