Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Gerhard Berger: «Vettel macht sich selbst Druck»

Von Petra Wiesmayer
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Der ehemalige Toro-Rosso-Teamchef glaubt, dass der WM-Titel 2013 wieder über Sebastian Vettel und sein Team Red Bull Racing führt.

Nur noch zwei Tage, dann geht es in Melbourne ins erste freie Training und spätestens am Samstag beim Qualifying werden alle Teams ihre Karten auf den Tisch legen endlich klarer sehen, was das Kräfteverhältnis 2013 betrifft. Nach den Testfahrten in Spanien kann man zwar im Prinzip noch keine Schlüsse ziehen, Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger geht aber davon aus, dass auch dieses Jahr wieder die üblichen Verdächtigen vorne sein sollten.

Sebastian Vettel werde sicher alles tun, um seinen vierten Titel in Folge zu holen, davon geht der Tiroler aus, auch wenn der große Druck von außen nach drei Titeln eigentlich vorbei ist. «Den Druck macht er sich aber selbst, weil er die Rekorde von Michael Schumacher im Hinterkopf hat. Das ist allerdings die angenehme Form von Druck.»

Es würde ihn sehr wundern, wenn der Titel nicht wieder über Red Bull führe, meinte Berger weiter. «Die Kombination rund um Designchef Adrian Newey stimmt. Nur die Reifen sollen bei allen Teams für Kopfschmerzen sorgen», sagte Berger der «Tiroler Tageszeitung». Die Gummis würden das Bild verfälschen. «Was nützt dir die beste Aerodynamik, wenn der Reifen zu schnell abbaut? Das wirkt kontraproduktiv, wenn einerseits viel Geld in die Technik gesteckt wird, andererseits die Pneus schneller kaputt werden.»

Große Hoffnungen setzt der 210fache Grand-Prix-Pilot in Mercedes, die mit den Neuzugängen Niki Lauda, Toto Wolff und nicht zuletzt Lewis Hamilton gute Karten haben sollten. «Ich glaube schon, dass sie den Turnaround schaffen können. Vor allem ab 2014, wenn sich die Motorenregelung ändert», gibt sich Berger optimistisch. «Mercedes hat nach wie vor den stärksten Antrieb. Die werden dann um Siege und WM-Titel mitfahren.»

Etwas weniger positiv sieht er die kommende Saison bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Ferrari. «Bei der Scuderia fehlt mir eine Persönlichkeit wie Newey bei Red Bull, deshalb wird es sehr schwer, orakelt der 53jährige. «Fer­nan­do Alonso hatte 2012 eine tolle Saison, aber das muss er erst wiederholen. Vor allem glaube ich, dass ihm die Kraft ausgeht, wenn er nicht bald das richtige Material zur Verfügung gestellt bekommt.»

Auch McLaren ist in Bergers Augen eher auf den Plätzen als im Kampf um die WM-Krone zu finden. «McLaren ist nicht mehr so stark aufgestellt. Jenson Button wird durch die Neuverpflichtung von Sergio Perez nicht den nötigen Druck bekommen», vermutet er.

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