Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

1. freies Training: Ferrari jagt Sebastian Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Der dreifache Weltmeister Sebastian Vettel ist nur knapp schneller als das Ferrari-Duo

Der dreifache Weltmeister Sebastian Vettel ist nur knapp schneller als das Ferrari-Duo

Die Lehren aus dem ersten freien Training zum Australien-GP: Sowohl an der Spitze als auch am Ende des Feldes hat sich das Kräfteverhältnis verändert.

«Es ist noch sehr früh, wir haben bislang nur das erste freie Training gesehen», erklärte der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer nach dem Fallen der schwarz-weiss-karierten Flagge, und nahm damit vorweg, was alle Piloten und Teamchefs in den Medienrunden zeitgleich in die bettelnden Mikrofone diktieren werden.

Trotzdem lassen sich aus dem ersten freien Training einige Lehren ziehen. Auch hier überlassen wir Surer das Wort: «Schön ist, dass Ferrari wieder stark ist und Red Bull Racing nicht mehr so klar dominiert.» Tatsächlich fehlten Felipe Massa am Ende nur knapp acht Hundertstelsekunden auf die schnellste Zeit von Sebastian Vettel.

Überraschung bei Ferrari und Mercedes
Der dreifache Weltmeister hatte sich im RB9 mit 1:27,211 min an die Spitze der Zeitenliste gesetzt und blieb dort bis zum Trainings-Ende. Dass Ferrari-Ass Fernando Alonso schliesslich langsamer als sein stark kritisierter Teamkollege war, darf nicht überbewertet werden, spiegelte aber das Kräfteverhältnis in den letzten beiden Grands Prix 2012 wieder. Papa Massa, der die Arbeit seines Sprosses aus der Ferrari-Box verfolgte, freute sich sichtlich.

Schneller als sein Teamkollege war auch Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton. Der 28-jährige Brite war der Viertschnellste des ersten freien Trainings, Nico Rosberg musste sich mit dem siebten Platz begnügen. Teamchef Ross Brawn bilanzierte zufrieden: «Alles läuft bislang gut. Im ersten Training wollten wir eine gute Balance des Wagens erreichen. Eigentlich sind wir ein ganz normales Programm gefahren, wie an jedem anderen GP-Wochenende auch. Wir haben zum Schluss auch etwas Sprit aus dem Wagen genommen, um Aufschlüsse über das Handling mit leichterem Wagen zu erhalten.»

Sutil statt Pérez in den Top-Ten
Abgesehen davon sorgte auch Rückkehrer Adrian Sutil für eine Überraschung, indem er sich mit dem Force India gleich hinter Rosberg einreihte. Der drittschnellste Deutsche im Feld war der Einzige, der die Phalanx der Top-5-Teams, die Alonso schon vor dem ersten Training prophezeit hatte, durchbrechen konnte – auf Kosten von Sergio Pérez, der im McLaren die elftschnellste Runde drehte.

Gleich dahinter sorgte auch Nico Hülkenberg für sein erstes Erfolgserlebnis des Jahres. Der 25-Jährige aus Emmerich war deutlich schneller als sein Teamkollege Esteban Gutiérrez. Der Newcomer aus Mexiko musste sich mit dem 16. Rang der Zeitentabelle begnügen.

Auch am anderen Ende des Feldes zeigte sich ein neues Bild: Das Marussia-Team, das in diesem Jahr erstmals mit dem Energie-Rückgewinnungssystem KERS unterwegs ist, konnte Caterham schlagen und bestätigte damit, was sich schon in den Vorsaison-Tests abgezeichnet hatte.

Ausflüge ins Grün
Vor allem die sechste Kurve bereitete den Formel-1-Stars Probleme: Eine Schrecksekunde erlebten beim Anbremsen sowohl Vettel, der weit ausholen musste, als auch Massa, der durchs Kies bretterte, und Di Resta, der im Force-India-Renner seinen ersten Ausflug neben der Strecke in diesem Jahr unternahm.

Der Schotte war mit dem linken Vorderrad auf den Dreck geraten und hatte deshalb die Kontrolle über seinen Dienstwagen verloren. Surer analysiert: «Das ist ein typischer Fehler, der durch das tiefe Sitzen im Auto entsteht, der Fahrer sieht die Strecke nicht so, wie er muss.»

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