Schreck in Melbourne: Rosberg verhaftet?
Mercedes-Star Nico Rosberg verhaftet?
Wofür?
Für zu schnelles Fahren vielleicht?
Auf den zweiten Blick stellt sich heraus – die fette Schlagzeile bezieht sich auf die Festnahme eines Mannes in einem lokalen Mordfall ...
Nichts an diesem Wochenende ist wie üblich. Das Wetter nicht (wollten wir nicht der Kälte und der Nässe von Europa entkommen?); das Qualifying nicht (noch nie musste ein Abschlusstraining geteilt werden); die Arbeit im Fahrerlager schon gar nicht (die schreibenden Kollegen haben den Eindruck, die Anzahl der TV-Kollegen habe sich im Winter verfielfacht).
Gewiss ist an diesem Morgen in Melbourne (mitten in der Nacht in Europa) nur eines: Völlig egal, wie dieses Rennen ausgeht, wir werden am Sonntagabend das genaue Kräfteverhältnis der Formel 1 anno 2013 noch nicht kennen. Dazu ist der Kurs im Albert-Park einfach zu wenig aussagekräftig, dazu spielt das Wetter hier zu verrückt, dazu haben einige Teams noch zu grosse Probleme (mit freundlichem Gruss an McLaren).
Die Verwirrung ist auch unter den Fans gross: Die wichtigsten Zeitungen hier haben leider einen falschen Zeitplan abgedruckt. Die Folge – viele Fans werden das Abschlusstraining leider verpassen.
Einige der GP-Besucher wundern sich sowieso etwas über die Berichterstattung. Jetzt haben wir den grössten Sportanlass des Landes, und womit reisst die «Herald Sun» den Sportteil auf? Mit einer Story, wonach Richmond dieses Mal ganz sicher die Football-Finals erreichen werde. Also bitte ...
Immerhin zeigt die Sun beim Titel des Quali-Berichts journalistisches Gespür: «Unqualifizierter Schlamassel» trifft das Geschehen vom Samstag ziemlich auf dem Kopf.
«The Age» wiederum titelt, der erste Teil des Abschlusstraining habe uns den Mund wässrig gemacht. 80.600 Fans am Samstag gestern werden bestätigen – nicht nur den Mund.
Heute werden trotz Regen und Wind 130.000 Zuschauer erwartet, die – hoffentlich – 22 Formel-1-Fahrer am Lenkrad erleben.
Einschliesslich Nico Rosberg.