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Damon Hill über Vettel: «Egoist sein lohnt sich»

Von Rob La Salle
Damon Hill: Brite, Racer, Weltmeister

Damon Hill: Brite, Racer, Weltmeister

Der Weltmeister findet die Kontroverse toll. «Das ist für den Sport wunderbar.»
Natürlich haben zur Affäre Vettel/Webber inzwischen fast alle ihren Senf hinzu gegeben, aber wir möchten Ihnen einige Worte von Damon Hill nicht vorenthalten. Erstens, weil er Formel-1-Champion von 1996 ist und Weltmeister in solchen Fällen immer aufmerksam zugehört werden sollte. Und zweitens, weil er inzwischen die Seiten gewechselt hat, für die britische SKY arbeitet und die Kontroverse auch aus der Sicht des Fans und Berichterstatters einschätzen kann.

Also sagt Hill in seiner Kolumne bei «Autosport» unter anderem:

«Sebastian Vettel ist aus vielerlei Gründen ein beeindruckender junger Mann. Er hat einfach ein wenig Probleme damit, dass es nicht immer um ihn geht. Sollte uns das wundern? Immerhin ging es in den letzten drei Jahren fast immer um ihn! Von der Rennhistorie wird Vettel überdies dazu ermunternt, in diesen Dimensionen zu denken, denn in 9 von 10 Fällen zahlt es sich aus, ein Egoist zu sein.»

«Wenn es hart auf hart geht, dann solltest du von deinem Stallgefährten (welch ungeschickte Bezeichnung!) keine Geschenke erwarten.»

«Ich meine – Mark, bist du erst gestern geboren? Du musstest doch so etwas wie das erwarten, Leopard und Flecken und all das. Ich fürchte, alles Andere war etwas naiv. Wie hätte er sich wohl gefühlt, wenn er hinter Seb gelegen hätte und den Boxenbefehl “Multi-12” erhalten hätte? Ziemlich angepisst, schätze ich. Fragt dazu einfach Nico Rosberg.»

«Aber ist das alles so schlimm? Diese Jungs sollen doch Rennfahrer sein, nicht einfach Befehls-Ausführer. Wir wollen doch Piloten sehen, die miteinander die Klingen kreuzen. Wir wollen auch nicht der Welt ausserhalb unseres Sports erklären müssen, wieso zwei Fahrer nun brav hintereinander herfahren. Wir wollen Rennen sehen, nicht Machtdemonstrationen von der Boxenmauer.»

«Die einzige Situation, in welcher ein Fahrer seinem Teamkollegen helfen sollte – wenn es für den Anderen um den Titel geht. Dann wäre Eigenwilligkeit unangebracht. Auch wenn das vorgekommen ist.»

«Ich hatte das grosse Pech, TV-Zuschauer zu sein, als Michael Schumacher so gut wie jedes Rennen gewann. Oh mein Gott – öde, öde, öde. Und dann passierte etwas noch Schlimmeres: Ferrari-Teamgefährte Rubens Barrichello schenkte Schumi den Sieg in Österreich – selten habe ich mich für meinen Sport so geschämt! Da wurden doch die Fans verarscht. Und die Fans sind nicht dumm. Viele von ihnen haben das bis heute nicht vergessen.»

«Was also tun? Ich halte es da mit Kimi – lasst sie alleine, sie wissen schon, was sie tun. Sitzen hier nicht am Lenkrad einige der grössten Rennfahrer der Welt? Und es heisst schliesslich nicht aus Zufall Formel 1. Die können schon auf sich selber aufpassen.»

«Und wer trägt eigentlich das Risiko? Wer riskiert hier Kopf und Kragen? Ein Team? Ich glaube nicht – es sind die Fahrer. Und gemäss meiner Erfahrung sind die begehrtesten Piloten jene mit dem Sieger-Instinkt ...»

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