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Bahrain: Regen, Erdbeben, Proteste

Von Mathias Brunner
Alles friedlich im Finanzviertel von Bahrain

Alles friedlich im Finanzviertel von Bahrain

Mutter Natur spielt im Golfstaat verrückt: Zweites Beben innerhalb von acht Tagen im Iran auch hier zu spüren.

Manama zeigt sich an diesem Mittwochmorgen von seiner schönsten Seite: strahlender Sonnenschein, im Finanzviertel kommen die Leute zur Arbeit, wir gönnen uns einen Spaziergang zum Starbucks, um mit einem Espresso auf Touren zu kommen, alles scheint völlig normal zu sein.

Niemand würde ahnen, dass gestern Mutter Natur komplett verrückt gespielt hat.

Gestern Nacht gingen heftige Niederschläge über der Stadt nieder. Im Schnitt hat Bahrain im April exakt einen Regentag. Für heute sind erneut am späteren Nachmittag oder Abend Regenfälle vorhergesagt, dann aber wird es das komplette Rennwochenende über trocken und teilweise sehr warm sein (Spitzenwerte bei 37 Grad).

Noch ungewöhnlicher: Gestern Nachmittag bebte die Erde. Das Epizentrum des Bebens mit Stärke 7,8 auf der Richterskala lag im Südosten von Iran, zum Glück in einem unbesiedelten Gebiet. Im Iran selber kam niemand zu schaden. Im benachbarten Pakistan jedoch verloren bislang 35 Menschen ihr Leben, Hunderte wurden teils schwer verletzt. Allein im Grenzort Mashkail fielen mehr als tausend Lehmhäuser in sich zusammen.

In Manama selber war zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ein Erdbeben zu spüren. Auch beim ersten Mal lag das Epizentrum im Iran. Sicherheitshalber wurden mehrere tausend Menschen aus Hochhäusern im Finanzviertel, im Diplomatenviertel sowie in Seef evakuriert. Die meisten davon wurden aus Furcht vor einem Nachbeben nach Hause geschickt.

In den Strassen jedoch war da Beben kaum oder gar nicht zu spüren. Wir waren gestern zu Zeit des Bebens im Hotel am Arbeiten, das Hotel stand felsenfest.

Was den Protest gegen die Austragung des Formel-1-Laufs in Bahrain angeht, so reagieren die Bahraini auf die Einwände britischer Politiker (siehe Geschichte «Abgeordnete fordern: Bahrain absagen!») mit gesundem Menschenverstand: «Viele versuchen, aus einem Sportanlass politischen Nutzen zu ziehen», meint Scheich Jawad Buhussain, selber Abgeordneter seines Parlaments. «Wir verabscheuen die Art und Weise, wie dieser schöne Anlass dafür missbraucht wird, der Welt ein falsches Bild von Bahrain zu zeigen. Bahrain ist nicht unsicher, Bahrain ist nicht instabil.»

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sagt: «Die Menschen, welche in Bahrain etwas verändern wollen, sind nicht automatisch Bösewichte. Sie wollen niemanden verletzten, um ihren Standpunkt klarzumachen.»

Die Regierung von Bahrain rechnet übers kommende Wochenende mit weiteren Protestkundgebungen; die Formel-1-Strecke wird weiträumig gesichert.

SPEEDWEEK wird sich in kurzer Zeit ein Bild vor Ort machen.

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