Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Wegen Turbo-Motoren: 2014 falsche Reifengrössen?

Von Mathias Brunner
Turbo-Flammen und richtig fette Hinterreifen? Ja, gerne!

Turbo-Flammen und richtig fette Hinterreifen? Ja, gerne!

Die Reifen in der Formel 1, ein Leitthema. Das dürfte in der kommenden Saison noch markanter werden.

Wir stehen an der Schwelle zur neuen Turbo-Ära – wenn in der Formel 1 von den heutigen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren umgestellt wird, auf 1,6 Liter grosse V6-Turbomotoren.

Nicht nur für die Motorenhersteller (Entwicklungskosten der neuen Motoren: jenseits von 200 Mio Euro) und die Rennwagenbauer (Integration der neuen Triebwerke ins Chassis) bedeutet dies eine enormen Herausforderung. Auch für den Reifen-Lieferanten.

Denn Pirelli muss zu einem gewissen Grad ins Blaue hinaus konstruieren: Es gibt kein rollendes Labor nach 2014er Spezifikation.

Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Einige Teams sind so nett und teilen ihre Simulationen mit uns. Daraus ersehen wird, dass in Sachen Kraftentfaltung ganz andere Werte entstehen. Dem müssen wir bei der Konstruktion der nächstjährigen Reifen natürlich Rechnung tragen.»

Die V6-Turbos mit kraftvollerer Energie-Rückgewinnung entfalten vor allem mehr Drehmoment. Paul Hembery weiter: «Das heisst, die Wagen neigen zu durchdrehenden Rädern und zu Traktions-Problemen aus den Kurven heraus. Dies kann zum Überhitzen der Reifen führen. Die heutigen Dimensionen sind dafür nicht ideal. Wir würden uns einen schmaleren Vorderreifen, aber einen breiteren Hinterreifen wünschen. Um an der Grösse der Reifen jedoch etwas zu ändern, dazu ist es bereits zu spät.»

Experten glauben auch: Mit dem neuen Reglement wird sich das Feld in die Länge ziehen. Wenn heute zwischen dem Ersten und dem Letzten vier Sekunden liegen, dann werden es 2014 fünf oder sechs Sekunden sein.

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