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David Coulthard: «Was nun wirklich gefährlich ist»

Von Rob La Salle
Keine Reifenprobleme für Coulthard und Webber in Singapur

Keine Reifenprobleme für Coulthard und Webber in Singapur

13facher Formel-1-Sieger über Pirelli in seiner Kolumne für die Kollegen der BBC.

Als Rennfahrer ist der Schotte David Coulthard in 246 Grands Prix gestählt worden, 13 davon hat er gewonnen. Der heute 42-Jährige stand 12 Mal auf Pole-Position, fuhr 18 Mal die schnellste Rennrunde und wurde 2001 WM-Zweiter hinter Michael Schumacher.

Wenn Experten wie Coulthard sprechen, sollten wir aufhorchen, und es erstaunt wenig, dass die Meinung des TV-Experten nach dem kontroversen Spanien-GP vielschichtig ist. Wie er in seiner Kolumne für die Kollegen der BBC bestätigt.

«Generell glaube ich nicht, dass der Barcelona-GP für die Formel 1 so schlecht war, wie es von Einigen dargestellt wird. Auf der anderen Seite habe ich Verständnis für die Kritik, dass dies eine andere Formel 1 ist als früher.»

«Formel 1 war immer Team-Sport. Du lebst unter einem bestimmten Regelpaket und musst schauen, was du daraus machst. Das Reifen-Management war immer ein Teil davon. In Sachen Spektakel erleben wir zweifellos spannendere Rennen als früher, als in jenen Zeiten, in welchen die Startaufstellung im Grunde die Zielankunft vorgab. Einige Leute scheinen da ein schlechtes Gedächtnis zu haben, denn diese Zeiten sind gar nicht mal so lange her.»

«Die Leute sagen auch: die Fahrer können nicht den ganzen Grand Prix über volle Kanne fahren. Ich bin unlängst Jim Clarks Lotus 25 aus dem Jahre 1963 gefahren. Glauben Sie mir – mein Landsmann hätte auch keinen Grossen Preis volle Kanne fahren können. Denn sonst wären Gangräder gebrochen oder die Bremsen hätten schlappgemacht. Rennfahren ist immer ein Kompromiss, auch wenn das viele heute nicht wahrhaben wollen.»

«Ich habe aber auch Verständnis für die Einwände der Fans, und wir würden gut daran tun, diese sehr ernst zu nehmen. Fernando Alonso meinte nach dem Rennen, er seit zu 90 Prozent seiner Möglichkeiten gefahren. So etwas konnte ich mir früher nicht leisten, sonst wären Michael Schumacher oder Mika Häkkinen Kreise um mich herum gefahren. Hier bestand das Limit aus dem, was ich aus mir herausholen konnte, nicht aus dem, was die Reifen hergeben.»

«Wenn nun die Fahrer sagen, sie könnten nicht alles zeigen, was sie drauf haben, und wenn gleichzeitig die Fans die Rennen nicht mehr verstehen, dann sind das Warnzeichen, die es zu beachten gilt. Denn die Fans wollen Fahrer am Limit sehen, vom Start bis ins Ziel, und das ist heute nicht der Fall.»

«Früher lag die beste Zeit im Rennen gut zwei Sekunden über der Pole-Zeit. In Spanien waren es 5,5 Sekunden.»

«Das Problem ist nun: Alle haben die gleichen Reifen, aber ein Fahrer wie Vettel protestiert lautstark, Alonso und Räikkönen haben offenbar Autos, die mit dem Gummi besser umgehen. Die Möglichkeiten der Renner von Red Bull Racing und Mercedes wurden durch die Reifen begrenzt, am Auto von RBR links vorne, am Silberpfeil links hinten. Wenn die Fachkräfte des Weltmeister-Teams und von Mercedes wüssten, wie man dieses Problem löst, dann hätten sie es längst getan.»

«Was ich damit sagen will: An diesem speziellen Tag haben Ferrari und Lotus, oder besonders Alonso und Räikkönen, einfach einen besseren Job gemacht als die Anderen. Man kann darüber diskutieren, wie fair es ist, nun an den Reifen etwas zu ändern.»

«Was mir erheblich mehr Sorgen macht als das Reifen-Management in den Rennen, das sind die vielen Reifenschäden. Pirelli sagt, es handle sich um Schnittverletzungen in den Reifen, welche zu diesen Laufflächen-Ablösungen führe. Ich fürchte jenen Moment, an dem ein solcher Schaden an einer kritischen Stelle der Rennstrecke und zu einem kritischen Moment im Grand Prix auftritt. Ich will kein Schwarzmaler sein, aber das ist für mich das dringlichere Problem als ein Rennen zu erzeugen, mit welchem man es allen Recht macht.»

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