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Kimi Räikkönen (Lotus): Ein nutzloser Rekord

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen ist nicht begeistert

Kimi Räikkönen ist nicht begeistert

Lotus-Star Kimi Räikkönen stellt eine Bestmarke von Michael Schumacher (Ferrari) ein. Das ist nach dem neunten Platz in Kanada der einzig positive Aspekt.

Die kleinen und grossen Dramen an Bord der Rennwagen sind nichts für die grosse Welt. Wie Rosinen aus einem leckeren Kuchen erhalten wir nur häppchenweise einen Anhaltspunkt darüber, was alles schiefgeht – in Form von Funk-Schnipseln.

Vor dem Kanada-GP hatten viele nicht nur Fernando Alonso für einen flotten Durchmarsch Richtung Siegerpodest auf der Rechnung, sondern auch Kimi Räikkönen. Jeder weiss doch, wie stark der Ferrari und der Lotus unter solchen Bedingungen sein sollte. Aber von Durchmarsch konnte beim schwarzen Flitzer von Kimi keine Rede sein.

Schon in der achten Runde krächtzte der Finne in den Funk: «Mein Bremspedal fühlt sich schwammig an.»

Das Problem war im Freitag-Training schon einmal aufgetaucht.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle weiss: «Dieses Problem ist im China-GP schon mal aufgetreten und mit einem Problem beim Einfangen der Brems-Energie verbunden.»

Kimi erhielt über Funk die Anweisung, die Brems-Balance weiter auf die Vorderachse zu verstellen.

Kimi kämpfte sich nach vorne, inzwischen hatte er sich an die Bremsprobleme gewöhnt. Da kam ein weiterer Funkspruch des Teams: «Kimi, wir verbrauchen zu viel Sprit. Du musst Benzin sparen, ohne aber langsamer zu fahren.»

Martin Brundle lacht: «Wie, bitteschön, soll denn das gehen?»

Noch während der Engländer diese Frage in den Raum stellte, hatte Kimi schon das nächste Problem: Beim Boxenhalt Ende der 22. Runde fällt der Wagen hinten vom Wagenheber!

Am Ende mühte sich der Formel-1-Champion von 2008 auf Rang 9: Damit ist er zum 24. Mal in Folge in die Punkte gekommen, damit ist der Rekord von Michael Schumacher eingestellt, damit ist das Positivste dieses Rennens gesagt.

Denn in der WM verlor Räikkönen auf Sieger Vettel und den drittplatzierten Alonso massiv Punkte.

Zusammenfassung des Finnen: «Immerhin waren die Bremsen kraftvoll genug, mich vor den Kurven einigermassen zu verlangsamen. Aber auf dieser Grundlage war natürlich an Angriff nicht zu denken. Der Boxenstopp half auch nicht besonders. Eigentlich bestand mein Rennen nur aus Defensive. Kein schöner Tag, kein schönes Ergebnis.»

Alan Permane, der leitende Techniker an der Strecke: «Wir waren das ganze Wochenende zu langsam. Vor Silverstone fahren wir einen Aero-Tests mit vielen neuen Teilen – davon verspreche ich mir einiges.»

Mehr Speed ist dringend notwendig, wenn Lotus und Kimi Räikkönen eine Titelchance wahren wollen, Kimi liegt in der WM nun schon 44 Punkte hinter Weltmeister Sebastian Vettel.

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