Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ricciardo und Vergne: Fernduell mit Kimi Räikkönen

Von Vanessa Georgoulas
Die Red-Bull-Nachwuchstruppe Toro Rosso erlebte am Trainingsfreitag vor dem Grossbritannien-GP eine positive Überraschung.

Zugegeben, der strömende Regen spielte Daniel Ricciardo im ersten freien Training auf dem Silverstone Circuit in die Hände. Vielleicht wurde der stets strahlende Australier auch vom Gedanken beflügelt, dass sich ihm mit dem Rückzug von Red-Bull-Racing-Urgestein Mark Webber die Chance auf ein Top-Cockpit für 2014 eröffnet hat. Auf jeden Fall umrundete er die Traditionsstrecke bei widrigsten Bedingungen stolze zehn Mal, und drehte dabei auch noch die schnellste Runde. Danach berichtete der Toro-Rosso-Pilot strahlend: «Ich habe mich dazu entschieden, weil ich gespürt habe, dass die Strecke sicher genug war und man in diesen schwierigen Bedingungen immer viel lernt. Ich denke, die Fans haben sich auch sehr darüber gefreut!»

Auch am Nachmittag setzte sich Ricciardo im teaminternen Duell durch, und sicherte sich mit seiner Rundenzeit von 1:33,171 min die sechste Position auf dem Zeiten-Monitor. Entsprechend positiv fällt seine erste Zwischenbilanz in Grossbritannien aus: «Heute Nachmittag haben wir uns im Trockenen ziemlich gut geschlagen, erst auf der harten Mischung, dann auf den Medium-Reifen. Trotzdem hatte ich gehofft, dass unser Longrun besser ausfallen würde, wir haben über Nacht noch viel Arbeit zu erledigen. Aber insgesamt war es ein positiver Tag.»

Nachtschicht für das Toro-Rosso-Team

Knapp eine Zehntelsekunde langsamer war Ricciardos Teamkollege Jean-Eric Vergne auf seiner schnellsten Runde am Nachmittag unterwegs. Der Franzose reihte sich damit wie schon vor dem Mittagessen auf der siebten Position ein. Strahlend fasste er nach dem Training zusammen: «Das war eine positive Überraschung. Als ich heute Nachmittag aus der Box fuhr, merkte ich sofort, dass sich das Auto sehr gut anfühlte. So war es ein Leichtes, Gas zu geben und gute Rundenzeiten in den Asphalt zu brennen. Das heisst aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen werden, ganz im Gegenteil. Wir werden heute Nacht durcharbeiten, um die gesammelten Daten auszuwerten und herauszufinden, wie wir uns noch weiter verbessern werden.»

Auch Vergne will sich der Rücktritts-Ankündigung Webbers von seiner besten Seite zeigen. Denn Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner verriet im Fahrerlager von Silverstone: Der Nachfolger des Australiers wird entweder Kimi Räikkönen oder ein Junior aus den eigenen Reihen. Will heissen: Ricciardo oder Vergne. Und weil mit António Félix da Costa, Carlos Sainz jr. und Daniil Kvyat schon wieder die nächsten Talente auf die Toro-Rosso-Cockpits schielen, droht bei einem Nicht-Aufstieg der Rauswurf.

Darüber möchte sich Laurent Mekies, der für die Performance der Renner aus Faenza verantwortlich ist, nicht den Kopf zerbrechen. Viel lieber erklärt er sichtlich zufrieden: «Das war ein weiterer guter Freitag für uns. Am Morgen war die Strecke nass, doch wir mussten trotzdem ausrücken und das Auto unter diesen Bedingungen testen. Am Ende hatten wir einige Runden auf den Intermediates-Reifen gedreht, und das war sehr nützlich. Am Nachmittag mussten wir unser Programm dann straffen, um die verlorene Zeit vom Morgen wieder wett zu machen. Wir testeten einige neue Aero-Teile, dazu noch ein paar mechanische Änderungen. Die Ergebnisse des heutigen Tages deuten darauf hin, dass wir uns von Rennen zu Rennen weiterhin stetig verbessern können. Nun müssen wir alle Daten in Ruhe studieren.»

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