Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Derek Warwick: «Die Verantwortung liegt bei der FIA»

Von Petra Wiesmayer
Der Präsident des British Racing Drivers' Club, Derek Warwick, weist Behauptungen zurück, die Randsteine in Silverstone seien der Auslöser der Reifenschäden gewesen.

Diskussionen um die Reifen und kein Ende. Seit dem ersten Saisonrennen in Melbourne beherrscht das Thema der Pirelli-Pneus die Formel 1. Beim Grand Prix von Großbritannien gerieten die Italiener erneut in die Schusslinie, nachdem an einem Wochenende gleich an vier Autos bei hohem Tempo der linke Hinterreifen explodierte. Vermutungen, dass die Randsteine des Übels Wurzel seien, wies der Präsident des British Racing Drivers' Club, Derek Warwick, entschieden zurück.

«Das ist kompletter Unsinn, diese Randsteine gibt es seit 2009 und da sind schon Tausende und Abertausende Autos darüber gefahren und es gab keine Probleme», sagte der 147-fache Grand-Prix-Pilot bei Sky Sport News. «Sie wurden von der FIA überprüft und stimmen völlig mit den Anforderungen der FIA überein. Ich glaube, das Problem liegt in dem geheimen Drei-Tages-Test mit Mercedes vor ein paar Wochen. Dieser Test war dazu da, einen Reifen zu bauen, der für den Britischen Grand Prix stark genug sein sollte.»

Das hätte Pirelli auch getan, so Warwick weiter. «Dann mussten die Teams abstimmen, ob dieser neue Reifen in Silverstone eingesetzt werden sollte und drei Teams haben dagegen gestimmt. Die Teams müssen sich an die eigene Nase fassen, sie haben die Entscheidung getroffen, den neuen Reifen nicht zu bringen», erklärte der 58-Jährige. «Ich gebe teilweise auch Pirelli die Schuld, aber sie haben ihr Bestes getan, einen neuen Reifen nach Silverstone zu bringen und drei Teams haben dagegen gestimmt.»

Warwick findet, dass Pirelli, die FIA und Bernie Ecclestone alle eine Teilschuld an der Misere tragen, in der sich die Königsklasse momentan befindet. «In meinen Augen bringen Bernie, die FIA und Pirelli den Sport in Verruf und müssen einmal selbst in den Spiegel schauen und dann die Reifen ändern. Sie dürfen nicht erwarten, dass alle Teams zustimmen.» Das würde wahrscheinlich sowieso nicht nie passieren, befürchtet er. «Also muss man es selbst in die Hand nehmen und sichere Reifen an die Autos schrauben.»

«Bernie leitet die Formel 1, die FIA tut das auch», schloss Warwick. «Sie haben Pirelli gewählt und Pirelli erfüllt ihre Erwartungen nicht. Sie haben also die Verantwortung gegenüber dem Sport sicherzustellen, dass er für die Fahrer und Zuschauer sicher genug ist um daran teilzunehmen.»

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