Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Silverstone-Test ohne Alonso, Webber und Räikkönen!

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel mit dem jungen Antonio Felix da Costa

Sebastian Vettel mit dem jungen Antonio Felix da Costa

Silverstone-Test, erster Tag: Die Nachwuchsfahrer haben die Arbeit aufgenommen, von Stars ist in England weit und breit nichts zu sehen.

Drei Tage lang wird in Silverstone getestet. Im Mittelpunkt stehen für die zehn Rennställe (Mercedes darf am Test nicht teilnehmen) die Arbeit mit den Nachwuchsfahrern sowie die neuen Reifen von Pirelli (2012er Konstruktion mit 2013er Mischungen). Die gute Nachricht vorweg: Der Schauplatz des ersten Formel-1-WM-Laufs (1950) ist in Sonne gebadet – es werden heute 26 Grad erwartet, keine Wolke ist am Himmel zu sehen.

Im Einsatz stehen am Morgen des ersten Test-Tages (mit ihrem üblichen Betätigungsfeld in der Saison 2013):
Caterham: Alexander Rossi (USA), auf Rang 13 in der GP2
Ferrari: Davide Rigon (I), Führender in der Blancpain Endurance Series
Williams: Daniel Juncadella (E), Neunter in der DTM
Force India: James Calado (GB), Fünfter in der GP2
Marussia: Tio Ellinas (CY), Führender in der GP3
Sauber: Robin Frijns (NL), auf Rang 9 in der GP2
Red Bull Racing: Antonio Felix da Costa (P), auf Zwischenrang 3 in der Formel Renault 3.5
Toro Rosso: Johnny Cecotto jr. (YV), auf Rang 14 in der GP2
Lotus: Nicolas Prost (F), Achter der FIA-Langstrecken-WM
McLaren: Kevin Magnussen (DK), Zweiter in der Formel Renautl 3.5

Trotz der ganzen Jugend am Lenkrad schwebt ein Hauch Nostalgie über Silverstone: Die Rennställe arbeiten nämlich aus der früheren Boxenanlage heraus, also vor der schnellen Copse-Rechtskurve. Auf den Tribünen gegenüber der Box verlieren sich einige Fans. Wer von ihnen auf Stars wie Alonso, Vettel oder Räikkönen gewartet hatte, wird am ersten Tag enttäuscht.

Sebastian Vettel wird erst am Freitagnachmittag ins Lenkrad greifen, den ganzen Freitag lang wird Kimi Räikkönen im Lotus sitzen. Fernando Alonso hingegen ist gar nicht erst nach England geflogen.

Ungewöhnlich ist ein solches Verhalten nicht: Der Spanier schwänzte auch den Jerez-Test vom vergangenen Winter. Und als Ferrari im Mai in Barcelona zu Reifentests ausrückte, sass nicht der zweifache Weltmeister am Steuer, sondern sein Landsmann, Test- und Ersatzfahrer Pedro de la Rosa.

Alonso argumentiert, dass er die neuen Reifen noch früh genug kennenlernt. Im kleinen Kreis mit spanischen Journalisten liess er die schnippische Bemerkung fallen, er sei kein Testfahrer einer Reifenmarke.

Und so sitzt der junge Davide Rigon im Wagen – wie für Ferrari beim Nachwuchsfahrertest 2012 in Magny-Cours.

Auch auf den zweifachen Silverstone-GP-Sieger Mark Webber werden die Fans vergeblich warten: Red Bull Racing hat seine Ausfahrt am Donnerstag-Nachmittag gestrichen, der junge Daniel Ricciardo wird fahren, der eigentlich heute Nachmittag hätte zum Zug kommen sollen. Nun wird da Costa den ganzen Tag fahren und morgen früh, Ricciardo morgen Nachmittag sowie Carlos Sainz junior und Sebastian Vettel am Freitag.

Am Mittwoch-Mittag hat Lotus überdies verkündet: der für Freitag vorgesehene Einsatz von Kimi Räikkönen ist geplatzt! Alain Permane, Einsatzleiter von Lotus: «Aufgrund der Vorgabe, dass die Stammfahrer nur Reifentests fahren dürfen und dabei der Wagen nur beschränkt verstellbar sein darf, haben wir befunden – das würde Kimi zu wenige Möglichkeiten geben und unser eigenes Testprogramm mit neuen Teilen zu sehr einschränken. Nicolas Prost wird daher mehr Zeit am Lenkrad erhalten.»

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