Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sergey Sirotkin: «Nein, ich habe keine Angst»

Von Vanessa Georgoulas
Sergey Sirotkin: «Ich werde nach Europa ziehen müssen»

Sergey Sirotkin: «Ich werde nach Europa ziehen müssen»

Der erst 17-jährige Russe Sergey Sirotkin soll 2014 im Sauber sein Formel-1-Debüt geben. Im exklusiven SPEEDWEEK.COM-Interview spricht er über die Aufmerksamkeit der Medien und den Druck, der auf ihm lastet.
Sergey, wie viele Interviews hast Du seit der Bekanntgabe Deines geplanten Formel-1-Einstiegs gegeben?

Ha, das waren unzählige, das Medieninteresse ist riesig! Das wichtigste ist, sich trotz aller Arbeit neben der Strecke auf seinen Job zu konzentrieren – ich fahre ja in den Renault World Series und es ist unglaublich wichtig für mich und meine Karriere, dass ich dort zeige, was ich kann.

Der Druck hat zugenommen, die ganze Welt schaut Dir nun auf die Finger. War das vergangene Wochenende in diesem Zusammenhang das schwierigste Deiner Karriere?

 Es war nicht so schwierig, mich auf die Arbeit zu konzentrieren, denn ich wusste, wie wichtig es war, dass ich mich auf dem Red Bull Ring beweise. Aber wenn ich im Auto sitze, denke ich nicht darüber nach, was andere Leute sagen oder von mir erwarten. Ich denke dann nicht über die vielen Interviews oder die Formel 1 nach. Dann habe ich sozusagen meinen World-Series-Kopf auf und fokussiere mich ganz auf meine Arbeit im 3.5-Liter-Renault. Wenn ich dann in die Formel 1 aufsteige, werde ich mich darauf konzentrieren, aber derzeit dreht sich alles um die Nachwuchsformel.

Hand aufs Herz: Wann hast Du erfahren, dass Du nächstes Jahr Formel 1 fahren wirst? Du musst das doch schon Wochen zuvor gewusst haben?

Nein, wirklich nicht, ganz ehrlich, ich habe zwei Tage vor Bekanntgabe erfahren, dass ich für dieses Programm ausgewählt wurde, und war überglücklich. Es ist ja nicht so, dass ich der einzige russische Nachwuchspilot bin, der dafür in Frage kam. Es war also eine grosse Überraschung für die Motorsport-Welt und auch für mich.

Was macht Dir am Meisten Angst, wenn Du auf die Herausforderung Formel 1 blickst?

Du weisst, dass die Formel 1 die Spitze des Motorsports ist, jeder Fahrer träumt von klein auf davon. Das war bei mir nicht anders, es ist schon viele, viele Jahre mein Ziel, in die Formel 1 aufzusteigen. Nun ist dieses Ziel zum Greifen nah, ich habe die realistische Möglichkeit, in Zukunft in der Königsklasse des Motorsports zu fahren, und das ist unglaublich. Ich bin einfach nur überglücklich, Angst habe ich keine.

Dein World-Series-Boss Igor Salaquarda glaubt, Du bist mit 18 Jahren noch zu jung, um Formel 1 zu fahren...

Natürlich bin ich noch jung, aber kein Rennfahrer der Welt würde sich diese Chance entgehen lassen. Ich habe nun ein halbes Jahr Zeit, mich auf diese Aufgabe vorzubereiten, und ich bin zuversichtlich, dass ich bis zu meinem Einsatz auch bereit sein werde.

Wann sitzt Du das erste Mal im Sauber-Renner?

Das weiss ich noch nicht, denn ich habe das Team noch nicht getroffen und auch das Werk noch nicht gesehen. Ich hoffe, dass ich das ganze Programm bald erfahre.

Und wann ziehst Du in die Schweiz?

Schwer zu sagen, ob ich gleich in die Schweiz ziehen werde, weiss ich nicht. Ich muss ja auch wegen der World Series oft in Europa sein. Das heisst, ich werde hier noch mehr Zeit verbringen. Und natürlich kann ich da nicht jedes Mal von Russland nach Europa fliegen, das würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich werde also in den nächsten Monaten nach Europa ziehen müssen.

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