Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Alain Prost, Fernando Alonso und das Auto der anderen

Von Petra Wiesmayer
Alain Prost kam seine Kritik am Auto des Traditionsrennstalls 1991 teuer zu stehen. Er wurde ohne Umschweife vor die Tür gesetzt.

Alain Prost weiß, wie Fernando Alonso sich fühlt. Der viermalige Weltmeister fuhr 1990 und 1991 für Ferrari und nach fünf Rennsiegen und Platz zwei im ersten Jahr, waren drei 2. Plätze in seiner zweiten Saison bei der Scuderia seine besten Ergebnisse. Ein WM-Titel mit den Roten blieb Prost verwehrt. Fernando Alonso fährt nun sein viertes Jahr für Ferrari, ist aktuell Dritter der WM-Wertung und stand auch schon zwei Mal ganz oben auf dem Podium, trotzdem ist der Spanier immer frustrierter, denn mit seinem dritten Titel wird es wohl auch dieses Jahr nichts.

Nach seinem 5. Platz beim Grand Prix von Ungarn hatte sich Alonso bitter über sein Arbeitsgerät, den F138 beschwert. «Ich wünsche mir zum Geburtstag die Autos der anderen, Red Bull Racing, Mercedes und Lotus, denn es wäre ein Wunder, so um die WM mitkämpfen zu können», schimpfte er und bekam als Geschenk dann eine mündliche Ohrfeige von Ferrari-Chef Luca di Montezemolo, der Alonso klipp und klar erklärte, dass sich solche Aussagen nicht gehörten und man als Team zuammenhalten müsse.

Dabei sind Beschwerden über die roten Renner aus Maranello gar nicht so neu. Alain Prost äußerste sich 1991 ähnlich über seinen damaligen Ferrari. «Dieser Ferrari fährt sich schlimmer als ein Lastwagen», meckerte der Franzose beim Grand Prix von Japan 1991, fand sich danach allerdings auch ohne Arbeit wieder. Das letzte Saisonrennen in Australien musste er sich im Fernsehen anschauen, denn sein Vertrag wurde postwendend aufgelöst und er wurde durch Gianni Morbidelli ersetzt. Im darauf folgenden Jahr folgte dann jedoch mit Williams der vierte WM-Titel.

Allerdings war die Situation des «Professors» mit dem F642 und F643 noch weit desaströser als die von Fernando Alonso 2013. Prost stand fünf Mal auf dem Podium, dagegen standen aber sechs Ausfälle, die meist technischer Natur waren. Fernando Alonso hat in den ersten 10 Saisonrennen schon insgesamt fünf Podiumsplatzierungen zu Buch stehen, inklusive der beiden Siege in China und Spanien.

Außerdem scheinen sich die Wogen zwischen dem 32-Jährigen und seinem Chef mittlerweile auch wieder geglättet zu haben. Montezemolo und Alonso seien sich einig, dass man nur gemeinsam weiterkommen könnte, erklärte ein Teamsprecher. «Di Montezemolo ist der Erste, der unsere Fahrer unterstützt, wenn sie eine Verbesserung unserer Autos fordern, und das so schnell wie möglich.» Er würde den Frust des Asturiers verstehen und volles Vertrauen in ihn haben. «Seine Aussagen müssen als positiver Anstoß gesehen werden. Sie haben das Team wieder inspiriert, zusammen um unser gemeinsames Ziel zu kämpfen.»

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