Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Belgien: 20 Sekunden Vollgas, Tortur auch für Reifen

Von Rob La Salle
Sie weiss sich gegen Niederschläge zu schützen

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Pirelli geht auf dem Ardennenkurs kein Risiko ein: Die Mailänder haben die härtesten beiden Reifenmischungen im Gepäck.

Vom langsamsten permanenten Formel-1-Kurs geht es auf den schnellsten: Nach dem Ungarn-GP vor der Sommerpause wird die Grand-Prix-Saison in den Ardennen fortgesetzt – auf dem Circuit Spa-Francorchamps. Pirelli geht dabei kein Risiko ein: im Angebot sind die Mischungen hart (orange) und mittelhart (weiss), ein Zugeständnis an die hohen Belastungen für Mensch und Maschine, mit Hochgeschwindigkeitspassagen wie der Blanchimont-Kurve und Kompressionen (Stichwort Eau-Rouge-Senke). Im Gepäck sind auch Schlechtwetterreifen, was in Belgien oft eine weise Wahl ist – auch dieses Mal. Nach einigen schönen Tagen soll das Wetter just aufs Qualifying und Rennen hin wechseln, mit starker Schauerneigung und Temperaturen, die nicht mehr über die 20-Grad-Marke klettern.

Pirelli-Rennchef Paul Hembery: «Spa-Francorchamps ist für uns Reifenbauer die grösste Herausforderung. Auf keiner anderen Bahn werden solche Kräfte aufgebaut, in der Vertikalen, also der Senke von Eau Rouge wirkt rund eine Tonne Last auf die Reifen, und in der Horizontalen, in den schnellen Bögen wie Blanchimont, sind die Reifen ebenfalls stark belastet. Angesichts der sehr langen Runde ist es noch wichtiger, sein Reifenmanagement im Griff zu behalten. Und dann noch das Wetter! Vielleicht gibt es kein Rennen, das unberechenbarer ist.»

Pirelli-Botschafter Jean Alesi weiss: «Die Topographie des Kurses und die wechselnden Bedingungen sind das eine, die passende Abstimmung muss überdies dazu gefunden werden. Einige pokern mit mehr Abtrieb, um im mittleren Pistenteil schneller zu sein. Die anderen suchen ihr Glück mit weniger steil gestellten Flügeln, um in den schnellen Passagen Zeit zu gewinnen. Das Wetter in Belgien ist wirklich einmalig. Mehr als einmal habe ich es erlebt, wie die Bahn im hinteren Bereich völlig trocken war und vorne liegen wahre Bäche über die Strecke! Zum Glück ist die Bahn relativ rau, so dass der Fahrer auch bei nasser Rennstrecke ordentlich Haftung findet.»

Spa-Franchrochamps ist mit 7,004 Kilometern mit Abstand die längste GP-Strecke im Programm, der Vollgas-Anteil liegt bei 73 Prozent, also fast drei Viertel der Bahn! Der Bereich von der La-Source-Haarnadel (gleich nach Start und Ziel) bis hoch zu Les Combes wird komplett voll gefahren (einschliesslich Eau Rouge), das sind mehr als 20 Sekunden lang Vollgas.

Mit den Mischungen mittelhart und hart ist dieses Jahr auch in Malaysia, Bahrain, Spanien und Grossbritannien gefahren worden.

Und welches ist die beste Strategie, sollte es denn wider Erwarten trocken bleiben?

Jenson Button und Sebastian Vettel legten 2012 nur einen Stopp ein, der drittplatzierte Kimi Räikkönen hingegen hielt zwei Mal an. Die meisten Piloten starteten mit mittelhart, Nico Hülkenberg (damals im Force India) aber auf hart – und wurde Vierter!

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