Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Reifen: Testete Michelin in Le Mans für die Formel 1?

Von Joe Saward
Michelin war in der Formel 1 überaus erfolgreich

Michelin war in der Formel 1 überaus erfolgreich

Noch immer gibt es kein Abkommen zwischen dem Autoverband FIA und dem Formel-1-Alleinausrüster Pirelli für die Jahre 2014 bis 2016. Das wird mit jedem Tag rätselhafter.

Wir haben in den vergangenen drei Jahren teilweise dramatische Grands Prix erlebt, und einen gehörten Anteil daran hat der Reifenhersteller Pirelli. Gleichzeitig sind die Mailänder vom Reglement eingeschnürt (Stichwort Testbeschränkung), das hat zum Desaster von Silverstone geführt, als reihenweise Reifen platzten. Pirelli hat zum Glück schnell reagiert, in Form von anderen Reifen, und es ist vielleicht kein Zufall, dass der Belgien-GP eher langweilig gewesen ist.

Während Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone davon ausgeht, dass die Formel 1 weiter auf Pirelli fährt, ist vom Autoverband FIA dazu nichts zu hören. Es ist auch seltsam, dass die FIA nie (wie vom Reglement vorgeschrieben) eine Ausschreibung gemacht hat, bei welcher sich Formel-1-willige Reifenhersteller um den Job des Alleinausrüsters für die kommenden drei Jahre hätte bewerben können. Ist diese Ausschreibung nie gekommen, weil Michelin noch immer mit der Formel 1 liebäugelt, aber unentschlossen ist?

Die Tatsache, dass Pirelli mit Bernie Ecclestone schon Deals für Bandenwerbung abgeschlossen hat, muss nicht bedeuten, dass Pirelli bleibt. Die Entscheidung liegt bei der FIA, nicht bei Ecclestone. Gleichwohl ist es schwer zu glauben, dass Pirelli an Strecken werben würde, während auf der Piste Michelin-bereifte Autos herumfahren.

Seitens Michelin ist klargemacht worden: Die Pirelli-Philosophie von Reifen, die bewusst so gebaut wurden, dass sie schnell abbauen, ist vor dem heutigen Hintergrund falsch. Die Konsumenten wollen haltbare Reifen. Nur: Pirelli ist hier dem Wunsch nach mehr Unterhaltung im Sport nachgekommen. Natürlich könnte auch Pirelli haltbare Reifen bauen.

Die Kollegen von «Racecar Engineering» erinnern daran: «Im vergangenen Juni hat Audi beim Le-Mans-Test ein viertes Auto eingesetzt, um schmalere Reifen auszuprobieren. Wir sprechen hier von einem 870-Kilo-Auto, das mit Hybrid-System in der Lage ist, kurzzeitig 1000 PS freizusetzen. Wenn wir das mit der 2014er Formel-1-Modellgeneration vergleichen, dann erhält dieser Test eine völlig neue Bedeutung. Michelin besitzt also bereits Daten eines kraftvollen Hybridautos – im Gegensatz zu Pirelli.»

Michelin hat wiederholt erklärt, man würde nur dann in die Formel 1 zurückkehren, wenn man dort seine Technikkompetenz beweisen könne. Etwa in Form von Intermediates, deren Mischung Haftung genug aufbaut, sodass der Reifen ohne Profil auskommen soll. Michelin hat auch wiederholt festgehalten, man wolle serienrelevantere, also grössere Räder, mit Niederquerschnittsbereifung. Vom Standpunkt, wonach man nur dann in den GP-Sport zurückkehre, wenn man gegen Konkurrenz antreten können, sind die Franzosen abgerückt.

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