Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

3. Training Monza: Spannung im Qualifying garantiert

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel war fast drei Zehntelsekunden schneller als der Rest

Sebastian Vettel war fast drei Zehntelsekunden schneller als der Rest

Auch im dritten freien Training zum Grossen Preis von Italien drehte Red Bull Racing-Pilot Sebastian Vettel die schnellste Runde. Doch Ferrari-Star Fernando Alonso sitzt dem Weltmeister im Nacken.

Der ehemalige Technik-Chef und heutige BBC-Technikexperte Gary Anderson erklärte schon vor dem dritten freien Training zum Monza-GP: «Die grosse Frage heute ist: Kann irgendjemand Red Bull Racing die Stirn bieten? Die haben ein schnelles Auto, aber sie müssen vorsichtig sein. Gestern war Sebastian Vettels Renner auf reinen Speed abgestimmt. Das heisst, er war mit einer kurzen Getriebeübersetzung unterwegs. Deshalb war er mit offenem Heckflügel nicht schneller als seine Rivalen ohne DRS. Wenn er also nicht vorne wegfahren kann, wird er Probleme bekommen, denn so ist das Überholen sehr schwierig.»

Der Weltmeister und sein Teamkollege Mark Webber rückten zu Trainingsbeginn mit dem zähflüssigen Flow-viz aus, eine Farbe, welche die Strömungen am Wagen quasi sichtbar macht. Vettels Renner wurde auf der rechten Seite eingesprüht, Webbers auf der linken. Der Blick auf die Topspeed-Liste verriet: Vettel war mit weniger Abtrieb als am Vortag unterwegs. Am Freitag betrug die Höchstgeschwindigkeit des Red Bull Racing-Piloten noch 329,1 km/h, im dritten Training verbesserte er sich auf 336 km/h.

Lotus braucht mehr Zeit

Lotus baute Kimi Räikkönens Auto auf die Standard-Version zurück. Am Freitag war der Weltmeister von 2007 noch mit dem zehn Zentimeter längeren Radstand unterwegs gewesen. Anderson wunderte sich: «Ich muss gestehen, ich verstehe nicht genau, warum Lotus zurückgebaut hat. Aerodynamisch birgt der zehn Zentimeter längere Renner leichte Vorteile: Er bietet mehr Bremsstabilität, ist träger und neigt deshalb weniger zu Übersteuern. Dadurch werden auch die Hinterreifen geschont. All das ist auf dieser Strecke natürlich ein Vorteil. Doch Lotus hatte in diesen Bereichen bisher keine grossen Probleme. Da beide Versionen hier auf einer Runde exakt gleich schnell waren, verstehe ich nicht, warum wieder zurückgebaut wurde. Ob die Hinterreifen durch den längeren Radstand geschont werden, sehen sie erst, wenn sie damit auch rund 30 Runden abgespult haben.» Der längere Renner soll später in diesem Jahr noch einmal zum Einsatz kommen, wie Teamchef Eric Boullier verriet: «Es war richtig, diese Version hier zu testen, wir wissen jetzt, dass er konkurrenzfähig ist. Aber wir brauchen noch etwas Zeit.»

Ferrari: Teaminterne Windschatten-Duelle

Das Ferrari-Duo Fernando Alonso und Felipe Massa übte erneut das Windschatten-Fahren. Massas Renningenieur Rob Smedley funkte seinem brasilianischen Schützling: «Zieh Fernando auf der Gegengeraden mit und dann lass ihn in der Roggia-Schikane vor, damit er dich auf der zweiten Runde mitziehen kann.» Der ehemalige GP-Pilot Anthony Davidson erklärt: «Idealerweise kann das Windschattenfahren fünf km/h bringen, das sind ungefähr zwei Zehntelsekunden. Alles dreht sich dabei ums richtige Timing.» In der Box der Roten war erstmals der neue Chassis-Entwicklungschef James Allison dabei. Auch Ferrari-Oberhaupt Luca di Montezemolo verfolgte das Treiben seines Rennstalls aus der Box.

Hitze bereitet Nico Rosberg Probleme

Für Aufregung sorgte kurz nach Halbzeit Force-India-Fahrer Paul di Resta, der seinen Force India-Renner in der Parabolica-Kurve in die Streckenbegrenzung setzte, nachdem sein Dienstwagen auf einem Buckel ausgebrochen war. Der Schotte funkte: «Ich bin okay, aber am Auto ist definitiv etwas kaputt gegangen.» Davidson analysierte: «Für mich hat er einfach das Auto aus der Kontrolle verloren. Das sieht mir nicht nach einem Materialfehler aus.» Das Force-India-Team hatte kurz zuvor den Heckflügel etwas flacher gestellt, was das Handling des Wagens verändert hat.

Noch mehr Pech hatte Nico Rosberg, der seinen Silberpfeil nach nur fünf Runden in der Box abstellen musste, weil sein Renner überhitzte. Sichtlich frustriert sass der 28-Jährige aus Wiesbaden in der Mercedes-Box seine Zwangspause ab. Auch Namensvetter Nico Hülkenberg hatte kein Glück: Der Sauber-Pilot erlitt wie schon im ersten Training am Vortag einen Getriebeschaden.

Die schnellste Runde drehte erneut Vettel. Der Red Bull Racing-Pilot war fast drei Zehntel schneller als sein erster Verfolger Alonso. Dahinter reihten sich Webber, Sternfahrer Lewis Hamilton, McLaren-Pilot Sergio Pérez, Toro-Rosso-Talent Daniel Ricciardo, Massa, McLaren-Star Jenson Button, Williams-Fahrer Pastor Maldonado und Iceman Räikkönen auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.

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