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Maroni: «So lange es Formel 1 gibt, gibt es Monza»

Von Mathias Brunner
Roberto Maroni glaubt fest an die Zukunft des Monza-GP

Roberto Maroni glaubt fest an die Zukunft des Monza-GP

Im Frühling war davon die Rede, dass selbst die europäischen Traditions-GP um ihre Zukunft zittern müssen. Die Italiener sind sicher: Monza ist unantastbar.

Grosser Bahnhof im Fahrerlager von Monza: Ferrari-Chef Luca Montezemolo, Piero Ferrari (der Sohn des grossen Enzo Ferrari), ex-Teamchef Flavio Briatore sowie Roberto Maroni, Gouverneur der Lombarbei, standen sich alle bei Ferrari auf den Füssen herum. Mikros und Kameras waren da eher Störfaktoren: Als Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali seinen Chef Montezemolo zur Seite nahm, um ihm etwas zu sagen, schien es ihm wichtig zu sein, dass die Welt nicht zuhört. Er hielt sich sogar eine Mappe vor den Mund, um vor Lippenlesern gewappnet zu sein!

Sportgrössen, Stars und Sternchen aus der Show-Branche, Lokal-, Regional- und Landesprominenz aus der Politik, dazu jede Menge uniformierte Repräsentaten von Polizei und Feuerwehr – alle streben nach Monza.

Diese Bühne nutzt obiger Roberto Maroni, um nocheinmal Werbung für Monza als GP-Austragungsort zu machen. SPEEDWEEK.COM-Leser erinnern sich an den Entrüstungssturm vom vergangenen Frühling: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hatte erklärt, kein Rennveranstalter dürfe sich sicher sein, seinen Grand Prix zu behalten – auch nicht Traditionsrennen wie Monza. Worauf Maroni vollmundig erklärte: «Wenn der Monza-GP stirbt, dann sollte Ferrari aus der Formel 1 aussteigen!»

Ferrari tat gut daran, sich dazu nicht zu äussern.

Maroni sagte damals anlässlich einer Versammlung der Industrie-Vereinigung «Confindustria» weiter: «Bernie Ecclestone glaubt wohl, er sei der Herr der Welt. Sollte jemand bedauerlicherweise entscheiden, dass der Monza-GP gestrichen wird, sollte sich Ferrari aus dem Sport zurückziehen. Der Grosse Preis von Italien in Monza ist ein Muss. Es ist schlicht undenkbar, dass dieses Rennen gestrichen wird – Mythen sollte keiner antasten. Es kann auch nicht sein, dass eine solche Entscheidung gefällt wird, ohne zuvor die Verantwortlichen zu kontaktieren. Ich bin an jeder Art von Lösung interessiert. Wenn die Region gefragt ist, um Monza zu retten, wird die Region auch etwas unternehmen.»

Damit hätte Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone erreicht, was vermutlich von Anfang an sein Ziel war: Die europäischen GP-Veranstalter etwas gefügiger machen. Dem 82jährigen Baumeister der modernen Formel 1 widerstrebt, dass er die Antrittsgebühr der Europäer niedrig halten muss, während ihm die Mächtigen hinter modernen Rennen wie Singapur oder Abu Dhabi das Geld haufenweise in den Rachen werfen.

SPEEDWEEK.COM prognostizierte damals: Roberto Maroni kann sich abregen – der Monza-GP wird nicht sterben.

Genauso ist es heute: Maroni und Ecclestone haben sich wieder ganz doll lieb, und der Politiker stellt sich dar, als hätte er die Renntradition in Monza höchstpersönlich gerettet: «Monza ist die Formel 1, eine Formel 1 ohne Monza ist undenkbar. Natürlich hängt die Zukunft des Rennens von Herrn Ecclestone ab, aber ich bin davon überzeugt, dass das Gespenst eines gestrichenen Monza-GP nicht wieder auftauchen wird. Vielmehr glaube ich fest daran: so lange es die Formel 1 geben wird, so lange haben wir auch einen Grand Prix in Monza.»

Und weil Maroni ja eine gewisse Aktivität nachweisen muss, hat er die Gründung einer Arbeitsgruppe bestätigt, in welcher Regionalvertreter in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des Autodroms Nützliches zur Sicherung des WM-Laufs tun.

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