Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Bernie Ecclestone stoppt Märchen: Pirelli bis 2019?

Von Rob La Salle
Martin Brundle wollte es von Bernie Ecclestone genau wissen

Martin Brundle wollte es von Bernie Ecclestone genau wissen

Ex-GP-Pilot Martin Brundle hat sich für die Kollegen von «Sky Sports F1» mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone unterhalten. Einige der Aussagen haben Sprengkraft.

Die Formel 1 ist in Aufruhr: Umstellung auf Turbomotoren, Unsicherheit über den Reifenausrüster, ein fragwürdiger WM-Plan für 2014. Also hat sich der frühere Racer Martin Brundle seinen englischen Landsmann Bernie Ecclestone vorgeknöpft. So sagt der 82 Jahre alte Ecclestone über ...

... die angebliche Formel-1-Rückkehr von Michelin:

«Sie haben uns kontaktiert, sie haben alle Rennställe kontaktiert. Sie sagten: Wenn man uns braucht, dann kommen wir zurück. Ihre Rückkehr ist aber an Bedingungen geknüpft, so wollen sie einen Niederquerschnittsreifen. Das würde an einem Formel-1-Auto aussehen wie ein Fahrradreifen, also bin ich sehr dagegen. Wir haben mit Pirelli einen langjährigen Vertrag, alle Rennställe haben nun mit Pirelli Sechsjahresverträge unterzeichnet. Wie es scheint, sich die Teams happy mit Pirelli, sonst hätten sie nicht alle diese Abkommen unterzeichnet.»

... die Chance, Kimi Räikkönen bei Red Bull Racing unterzubringen:

«Ich dachte, dass er dorthin passen würde. Aber ich habe bei Red Bull nicht das Sagen, und sie wollten offenbar einen jungen Piloten von Toro Rosso nachziehen.»

... Kimis Chancen bei Ferrari:

«Ich nehme an, Fernando sagt dass er unglücklich sei dort. Also hat Kimi wohl eine Chance, wenn Alonos zu Marussia oder Caterham oder so wechselt. Sonst sehe ich keine Möglichkeit.»

... die Finanzprobleme zahlreicher Rennställe:

«Die Teams erhalten genügend Geld von uns, um einen konkurrenzfähigen Rennstall zu führen, aber sie geben schlicht zu viel aus. So einfach ist das. Ich habe das alles schon oft erlebt. Frank Williams hat sich jeden Monat bei mir ein wenig Geld geliehen, aber er hat immer alles zurück bezahlt.»

... eine Budgetdeckelung:

«Das kann nur auf eine Weise funktionieren: Hier ist der Gesamtbetrag, der für die Formel 1 verwendet werden darf, genauer für Racing. Was sie für Motorhomes oder zehn Jets ausgeben wollen, ist ihre Sache. Nur so könnte ein Budgetdeckel klappen.»

... den WM-Kalender 2014:

«Woher soll dieser Kalender kommen? Jedenfalls nicht von mir.»

... den New-Jersey-GP:

«Wir haben einen Vertrag mit New Jersey, und ich hoffe sie können sich daran halten.»

... die Anzahl Rennen 2014:

«Wir haben nicht 21 Läufe, sondern 22. Und als Teamchef wäre ich darüber nicht happy. Denn wir haben ein Abkommen, wonach es eine Grenze von 20 Läufen gibt. Also müssen wir über den wahren Kalender noch ein wenig sprechen.»

... die Kandidatur von David Ward um das FIA-Präsidium:

«Das ändert für die Formel 1 nichts. Es geht nur um das Präsidentenamt, aber es macht für uns keinen Unterschied, wer das Amt bekleidet.»

... das Concorde-Abkommen:

«Das mysteriöse Dokument, in dem alle Finanzen festgehalten sind – und die haben wir mit allen Rennställen bereits geregelt. Wir haben auch ein Abkommen mit der FIA, es fehlen eigentlich nur noch die technischen und sportlichen Regeln. Es macht mir keine Sorgen, dass das Concorde-Abkommen noch nicht unterzeichnet ist, denn es wird passieren. Einen zeitlichen Rahmen dafür gibt es aber nicht.»

... das laufende Verfahren gegen ihn in Deutschland:

«Da ist es sehr friedlich im Moment. Ob mir das Sorgen macht? Das hängt vom Ausgang des Falles ab.»

... seine Nachfolge:

«Wenn ich mal nicht mehr da bin, wir die Formel 1 viel mehr wie eine Firma geführt. Ich bin ja eher der Alleinunternehmer.»

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