Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Thriller im Qualifying: Erleichterung für Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Am Ende wurde es knapp: Sebastian Vettel sicherte sich die Pole-Position

Am Ende wurde es knapp: Sebastian Vettel sicherte sich die Pole-Position

Sebastian Vettel sparte im Top-Ten-Stechen einen Satz Reifen und musste dafür bis zum Schluss um die Pole-Position zittern.

Williams-Pilot Pastor Maldonado eröffnete die Zeitenjagd auf dem Marina Bay Street Circuit in Singapur. Der 28-Jährige aus Venezuela tat gut daran, jede Minute auszukosten, denn schon in der ersten Pause durfte er wieder aussteigen. Auch Force-India-Pilot Paul di Resta durfte nach 20 Minuten nicht mehr mitmischen.

Zum fünften Mal in den letzten acht Rennen schaffte der Schotte den Sprung ins zweite Qualifying-Segment nicht. Danach klagte er: «Wir sind einfach zu langsam. Ich habe über eine schnelle Runde mehr Mühe als Adrian. Im letzten Jahr war ich hier Vierter, nun bin ich out in Q1, das sagt doch alles, wie sich das bei uns entwickelt hat.» Wie üblich war das Zeittraining auch für das Caterham-Duo Charles Pic und Giedo van der Garde und für die Marussia-Piloten Jules Bianchi und Max Chilton gelaufen.

Massa vorn

Für Nervenkitzel sorgte auch Ferrari-Fahrer Felipe Massa, der seine schnelle Runde erst gegen Ende drehte. Die Ingenieure aus Maranello schickten den Brasilianer und Fernando Alonso mit dem neuen Frontflügel auf die Strecke. Dieser hat im Vergleich zur alten Variante mehr Schlitze und erzeugt deshalb mehr Abtrieb. Allerdings ist er auch anfälliger für Reifenschnipsel, die sich verfangen können. Am Ende holte sich der 32-Jährige aus São Paulo, der das Traditionsteam Ende Saison verlassen muss, den sechsten Platz. Damit blieb er wie schon in Monza vor seinem Noch-Nebenmann Alonso, der von Startplatz 7 losfahren darf.

Poker von Red Bull Racing

Red Bull Racing wagte nach dem starken Training das Pokerspiel und schickte Sebastian Vettel und Mark Webber auf Medium-Reifen auf die Piste. Ex-GP-Pilot Martin Brundle erklärt: «Der Unterschied von mittelhart zu superweich beträgt, je nach Auto, 1,5 bis 2 Sekunden. Für mich kann sich nur Red Bull Racing seiner Sache sicher sein, mit der härteren Mischung Q1 zu überstehen. Das nächste Problem – wenig andere Strecken entwickeln sich so extrem, werden also immer schneller. Auch das muss man mit einrechnen.»

Vettel und Webber fuhren im zweiten Abschnitt nur ein Mal raus und Brundle staunte nach der schnellen Runde des Weltmeisters: «Unglaublich, wie ruhig die Runde von Vettel aussah. Seb scheint überhaupt nicht am Limit fahren zu müssen – und war dennoch acht Zehntel schneller als Mark mit dem gleichen Reifen. Vettel war alleine im letzten Sektor eine halbe Sekunde schneller als Webber.»

Vettel stieg auch im letzten Abschnitt vorzeitig aus – und durfte zusehen, wie Mercedes-Pilot Nico Rosberg bis auf 0,17 Sekunden an seine Zeit herankam. Der Silberpfeil-Pilot darf zum ersten Mal seit dem GP in Silverstone aus der ersten Reihe starten. Die drittschnellste Runde drehte Romain Grosjean, der Mark Webber auf Platz 4 verwies. Dahinter reihten sich Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, das Ferrari-Duo, Jenson Button, Ricciardo und Gutiérrez ein.

Räikkönen: Mit Rückenschmerzen auf Platz 13

Der Einzige, der neben Red Bull Racing schon im ersten Abschnitt einen Satz extra-weiche Reifen sparte, war Romain Grosjean. Allerdings zitterte sich der französisch-schweizerische Doppelbürger ins Q2 – nur zwei Zehntelsekunden retteten ihn vor dem frühen Aus. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen musste nach dem zweiten Abschnitt aufgeben. Der Finne musste sich mit dem 13 Rang begnügen.

Die Probleme begannen beim Iceman schon am Morgen. Im dritten freien Training liess sich Räikkönen kaum auf der Strecke blicken, weil er von Rückenproblemen geplagt wurde. Offenbar passt der Sitz des Weltmeisters von 2007 nicht richtig und bei einer brüsken Fahrt über die Randsteine begannen die Schmerzen. Lotus-Ersatzmann Davide Valsecchi bereitete sich schon auf einen Not-Einsatz vor. Und Teamchef Eric Boullier verriet: «Kimi hat Schmerzmittel erhalten, damit geht es so halbwegs.»

Für eine Überraschung sorgte Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez, der zum ersten Mal in diesem Jahr seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg schlug. Während der Deutsche als Elfter mit nur 58 Tausendstel Rückstand auf Platz 10 nicht ins Stechen um die Top-Ten-Startplätze einzog, fuhr der Mexikaner auf den siebten Zwischenrang. Am Ende durfte er sich über den zehnten Startplatz freuen.

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