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Unfaire Regelhüter: Unterstützung für Nico Hülkenberg

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg verärgert: «Wir hätten heute den achten Platz holen können»

Nico Hülkenberg verärgert: «Wir hätten heute den achten Platz holen können»

Eine umstrittene Entscheidung von den Regelhütern nahm Nico Hülkenberg jede Chance auf ein besseres Ergebnis in Singapur. Seinen Ärger darüber können viele Formel-1-Experten verstehen.

Es war ein mutiger Angriff, den Nico Hülkenberg in der 16. Runde des Singapur-GP wagte: Der Sauber-Mann stritt sich mit McLaren-Fahrer Sergio Pérez und Williams-Pilot um den elften Platz. Als er sich am Mexikaner vorbeigedrückt hatte, zwang ihn dieser neben die Strecke. Wäre Hülkenberg nicht ausgewichen, hätte es gekracht.

Trotzdem wiesen die Regelhüter das Sauber-Team an, den McLaren-Piloten vorbeizulassen. Als Hülkenberg der Befehl durchgefunkt wurde, reagierte der sonst so gelassene Blondschopf entsetzt: «Was? Warum das denn?», brüllte er entsetzt in seinen Helm.

Auch nach dem Rennen war der Ärger noch nicht verflogen. Hülkenberg schimpfte: «Wir hätten heute den achten Platz holen können, hätten wir da nicht den Platz zurückgeben müssen. Ich verstehe diese Entscheidung nicht, denn ich wurde ja neben die Strecke gezwungen und war ja schon in Führung!» Am Ende kämpfte sich der 26-Jährige aus Emmerich auf Platz 9 ins Ziel: «Meine Reifen waren durch, ich hatte keine Chance mehr, mich gegen die Angriffe der Konkurrenz zu verteidigen.»

Unterstützung für Hülkenberg

Unterstützung erhält Hülkenberg nicht nur teamintern, sondern auch von den Formel-1-Experten. Auch Ex-GP-Pilot Marc Surer erklärte kopfschüttelnd: «Es gab eine Berührung und wo hätte er denn sonst hin sollen?» und der ehemalige GP-Pilot Karun Chandhok ergänzte: «Ich stimme mit Hülkenberg überein. Es ist keine Frage, er klar vorne. Er wurde auch nie von Pérez überholt, warum also muss er ihn vorbei lassen? Das verstehe ich überhaupt nicht.»

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Martin Brundle rätselte: «Vielleicht dachten die Regelhüter, dass er durch das Verlassen der Piste einen Positionsverlust vermieden hat, und haben ihn deshalb ausgebremst.» Doch auch 1996er-Weltmeister Damon Hill ist überzeugt: «Hülkenberg hat dadurch eine Kollision vermieden und das sollte man doch belohnen und nicht bestrafen.»

Kritische Worte von Monisha Kaltenborn

Auch für Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez lief nicht alles nach Plan. Nachdem der Mexikaner am Vortag mit Platz 10 sein bestes Qualifying-Ergebnis realisiert hatte, kreuzte er die Ziellinie nach einem schwierigen Rennen als Zwöflter. Entsprechend enttäuscht erklärte er hinterher: «Das war eines der schwierigsten Rennen meines Lebens. Der Reifenabbau war unerwartet hoch und ich hatte viel Übersteuern und die Traktion fehlte. Uns fehlte heute schlicht das Tempo.»

Teamchefin Monisha Kaltenborn fasste zusammen: « Nico ist ein äusserst kämpferisches Rennen gefahren und wurde mit zwei Punkten belohnt. Die Entscheidung des Rennleiters, dass Nico seinen Platz an Pérez abtreten musste, finden wir sehr hart. Nico hat sich keinen Vorteil verschafft, sondern schlicht einen Crash verhindert, indem er die Strecke verliess. Aber wir müssen diese Entscheidung so akzeptieren. Esteban hat ein gemischtes Wochenende hinter sich. Es gilt nun herauszufinden, warum er nicht die erwarteten Rundenzeiten fahren konnten. Erfreulich ist, dass wir auf einer Strecke, die uns bisher nicht lag, wettbewerbsfähig waren. Das zeigt, dass wir mit der Entwicklung des Autos in die richtige Richtung gehen.»

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