Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Springt Donington ab?

Von Peter Hesseler
Donington-Chef Gillet wirkt leicht überfordert

Donington-Chef Gillet wirkt leicht überfordert

Streckenbetreiber Gillet spricht erstmals vom möglichen Ausstieg aus dem Zehnjahresvertrag mit dem Formel-1-Management ab 2010 und macht Silverstone Hoffnungen.

Erstmals hat der Betreiber des Donington Parks einen möglichen Verzicht auf die Austragung des Grossen Preis von Grossbritannien 2010 und darüber hinaus angedeutet. Seit Tagen schwelt in England ein Streit um die beiden Standorte. Donington drohte den Traditionsstandort Silverstone ab der kommenden Saison aus dem Kalender zu kippen, hatte aber lange Zeit Zahlungsschwierigkeiten.

Nun erwähnte Doningtonchef Simon Gillet erstmals die Existenz einer Austiegsmöglichkeit aus seinem mit F1-Promoter Bernie Ecclestone und Formula One Management geschlossenen Vertrag.

Zuvor enthüllte seine Einschätzung, dass die Dauerfehde zwischen Weltverband FIA und Teamvereinigung FOTA potenzielle Investoren abschrecke und «eine kleine Verzögerung» für das 80 Millionen Pfund teure Donington-Projekt bedeute. Er stellte klar, dass er für den Fall des Verlusts von Rennställen wie Ferrari und McLaren und Zugpferden wie Hamilton und Alonso mit Ecclestone reden müsse: «Es gibt feste Bestandteile in meiner Startaufstellug», sagt Gillet, der Donington Ventures Leisure-Gesellschaft führt, «wenn diese Elemente fehlen, hätte ich das Recht, dies mit Ecclestone zu diskutieren.»

Gillet hat in den letzten Monaten harte Zeiten durchmachen müssen: die Trennung von Geschäftspartner Lee Gill, den vorübergehenden Lizenzverlust, der zu Rennabsagen führte, die juristische Bedrohung durch Doningtons Strecken-Besitzer Tom Wheatcroft wegen ausstehender Zinsleistungen in Höhe von drei Millionen Euro. Und nun die Grundsatzfrage zum GP-Sport.

Ecclestone wirkte am Wochenende so, als habe ohnehin Zweifel an der Umsetzbarkeit des Grossen Preis von Grossbritannien in Donington und reagierte barsch auf Fragen zum bevorstehenden Silverstone-Abschied, den er selbst über Jahre hinweg inszeniert hatte.

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