Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren: Abu Dhabi gibt Hoffnung auf Podestplatz

Von Andreas Reiners
Schnell unterwegs: Jenson Button

Schnell unterwegs: Jenson Button

Jenson Button und Sergio Perez waren im Training schnell unterwegs. Möglicherweise könnte das bislang beste Saisonergebnis verbessert werden.

Die Ziele deutlich verfehlt: Zu den Enttäuschungen der Formel-1-Saison gehören bislang McLaren, Jenson Button und Sergio Perez. Button, Weltmeister von 2009, liegt mit 60 Punkten nur im Mittelfeld, von Neuzugang Perez hatte sich der erfolgsverwöhnte Rennstall sicherlich auch mehr erhofft als 33 Zähler und Rang zwölf. Das Duo sorgte vor allem durch teils waghalsige Manöver untereinander für Schlagzeilen. Zwei fünfte Ränge als beste Resultate: Podiumsplatzierungen waren 2013 außer Reichweite. Bislang.

Denn im freien Training zum Großen Preis von Abu Dhabi zeigten sich die beiden McLaren-Piloten wieder erstarkt. Sowohl Button als auch Perez konnten mit der Spitze, wenn wir Red Bull mal außen vor lassen, mithalten. Beide waren zudem schneller unterwegs als Ferrari. Und beide sorgten mit 318,5 bzw. 317,5 km/h für den Topspeed im Training und für rauchende Köpfe bei der Konkurrenz. «Es war eine gute Session für uns. Vor allem, was das Verstehen des Autos und das Setup angeht», sagte Button.

Button verlor aber einiges an Zeit an der Box. «Wir dachten, dass wir uns einen Bremsplatten eingefangen haben. Aber es stellte sich am Ende als Sensorfehler heraus», so Button, der sich nicht davon blenden lässt, dass die McLaren nur knapp sieben Hundertstel Sekunden von der Spitze weg waren. «Wir werden sehen, was im Qualifying passiert. Manchmal ändern sich die Dinge ein bisschen. Das Auto fühlt sich gut an. Die Longruns waren aufgrund des Verkehrs und unserer Probleme allerdings ein bisschen verzwickt», so Button.

Auch sein Teamkollege aus Mexiko war glücklich mit seinem Boliden. Perez landete in der zweiten Session als Sechster sogar noch vor seinem Teamkollegen. «Wir haben uns im Auto sehr wohl gefühlt, sowohl Jenson als auch ich. Normalerweise mussten wir hinsichtlich der Balance und des Setup immer eine Menge ändern vom Freitag auf den Samstag. Hoffentlich müssen wir das morgen nicht. Ich bin aber glücklich mit dem Auto, also erwarte ich diesmal keine großen Änderungen», sagte Perez.

In der dritten Session am Saamstagmittag Ortszeit wird das allerdings wie bereits am Freitag schon nicht viel bringen. Denn sowohl im Qualifying als auch im Rennen fahren die Piloten in den kühleren Abend hinein. «Da können wir nicht mehr viel lernen. Das haben wir heute Mittag bereits gesehen bei der Balance, die bei kühleren Asphalttemperaturen ganz anders wurde. Wir sind aber auch viel zufriedener mit den Optionsreifen als in Indien», so Perez.

Können die McLaren denn in Q3 einziehen und um die Top-Startplätze kämpfen? «Ja, definitiv. Wir sollten Q3 erreichen», glaubt Perez. Was das Rennen am Sonntag angeht, will sich Perez aber nicht in die Karten schauen lassen. Setzt man möglicherweise auf eine Ein-Stopp-Strategie?

«Für uns ist diese Option nicht so groß. Ich denke, dass das schwierig werden könnte. Ich bin sehr zufrieden mit den weichen Reifen. Wir werden heute Abend sehen, was für uns die beste Strategie ist, was die Position angeht. Dann werden wir sehen, was wir tun können. Manchmal muss man cool bleiben und an Sonntag denken. Als Fahrer denkt man immer an Samstag, aber die Punkte gibt es erst am Sonntag», sagte Perez, dessen Zukunft bei McLaren noch offen ist. Und eine Top-Platzierung zugleich auch die beste Eigenwerbung wäre.

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