Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Romain Grosjean (2.): Erst als Vater richtig schnell

Von Mathias Brunner
Kein Blick für die Cheerleaders: Romain Grosjean

Kein Blick für die Cheerleaders: Romain Grosjean

Bestes Formel-1-Ergebnis von Romain Grosjean (Zweiter, wie vor einem Jahr in Kanada): Der Genfer beweist, dass er gereift ist. Wir kennen den Grund.

Zufall ist das nicht: Romain Grosjean trägt als einziger Fahrer nach dem Rennen einen Cowboy-Hut. «Nordamerika taugt mir», sagt der Genfer. «Im Juni 2012 wurde ich in Kanada erstmals Zweiter. Vor einem Jahr erhielt ich hier in Austin die ersten Ultraschallbilder meines Kindes. Und nun erneut ein zweiter Platz ...»

Weil Romain die USA generell und Steve McQueen im Besonderen cool findet, fuhr er mit Konterfei und Name der Hollywood-Legende auf dem Helm. Es hat ihm Glück gebracht.

Das ist nicht mehr der Romain Grosjean, den die Gegner im Rad-an-Rad-Kampf fürchteten, weil er so unberechenbar war. Das ist nicht mehr jener Grosjean, der nach dem Start-Crash in Belgien 2012 für das Rennen in Monza gesperrt werden musste.

Ex-GP-Fahrer Martin Brundle verrät: «Ich habe mich lange mit den Lotus-Jungs unterhalten. Sie sagen – seit Grosjean Papa geworden ist, kommt ein veränderter Romain zu den Rennen. Einer, der nicht mehr so verbissen ist. Einer, der weiss, dass es im Leben mehr gibt als die Formel 1. Diese Entspanntheit hat ihn schneller gemacht. Er entwickelt sich wirklich zu einer Führungspersönlichkeit. Über seinen Speed müssen wir uns sowieso nicht unterhalten.»

Romain über seine tolle Fahrt in Texas: «Ich wusste, dass der Schlüssel zu einem guten Ergebnis der Start sein würde. Ich kam sehr gut weg und konnte gleich an Mark vorbeiziehen. Der Wagen war ein Traum, ich konnte damit anfangen, was immer ich wollte. Im Rennen dann ging es vorrangig um Reifen-Management. Wir richteten unser Rennen ganz auf Mark aus, weil Seb vorne nicht zu biegen war.»

«Wir hatten jetzt an jedem Tag hier andere Verhältnisse: am ersten Tag noch recht frisch, am zweiten wärmer, aber vor allem mit anderen Windverhältnissen, im Rennen dann ordentlich heiss, der Wind war kein Thema mehr. Das alles machte es nicht leicht, die richtige Abstimmung zu finden.»

Welchen Wunsch hat Romain Grosjean jetzt?

Der Lotus-Fahrer lacht: «Nun, ich kenne mich jetzt langsam auf dem Siegerpodest aus. Aber die oberste Stufe des Treppchens würde ich mal gerne ganz aus der Nähe sehen!»

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