Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Brundle: «Paydriver-Situation ist besorgniserregend»

Von Petra Wiesmayer
Martin Brundle findet, es gibt zu viele Bezahlfahrer in der Formel 1

Martin Brundle findet, es gibt zu viele Bezahlfahrer in der Formel 1

Der ehemalige Fomel-1-Pilot und heutige TV-Kommentator Martin Brundle sieht in der wachsenden Anzahl an Bezahlfahrern in der Königsklasse eine gefährliche Entwicklung.

Bezahlfahrer gibt es in der Formel 1 nicht erst in den letzten Jahren. Die meisten Nachwuchspiloten, die in die Königsklasse wollten, mussten schon immer ein gewisses finanzielles Polster mitbringen, um einen Platz zu finden. Dass mittlerweile aber immer mehr Teams dazu gezwungen sind, mehr und mehr von den Sponsorenmillionen ihrer Piloten zu leben, sei eine «unbehagliche» Situation, findet Ex-Grand-Prix-Pilot Martin Brundle.

«Das Hauptproblem ist, dass es dermaßen teuer ist, diese Autos fahren zu lassen. Das muss aufhören, dann braucht man auch nicht mehr so viel Geld», sagte Brundle auf der Autosport International Show in Birmingham. «Wenn ein Team wie Lotus, das einzige, das Red Bull Racing letztes Jahr wirklich herausfordern konnte, in Geldnot ist, dann läuft irgendetwas grundlegend falsch.»

Natürlich kann ein Team nicht nur von Luft existieren, weiß der Brite. «Der Rennsport muss finanziert werden, sei es durch Santander, die Alonso überall hin folgen, oder Vodafone, die Hamilton und Button für den britischen Markt haben wollten», sagte der 54-Jährige. Auch Niki Lauda hätte sich einst Geld leihen müssen, um den Einstieg in die Formel 1 zu schaffen und er selbst hätte zu Beginn seiner Karriere ebenfalls eine Mitgift mitbringen müssen.

«Ich versprach Ken Tyrell 150.000 Pfund, die ich 1984 aber nicht hatte und auch nicht zusammenbringen konnte», erzählte er. «Am Ende sagte er aber zu mir, <ich weiß, dass du das Geld nicht hast, ich will aber trotzdem, dass du für mich fährst>.» Paydriver wären nicht automatisch schlechte Fahrer, betonte Brundle, nur würden sie in letzter Zeit überhand nehmen. «Es kommen immer mehr Bezahlfahrer und arbeiten sich nach vorne. Sie sind trotzdem gute Rennfahrer. Man darf nicht glauben, dass jeder, der sich seinen Platz erkauft hat, kein erstklassiger Rennfahrer ist.»

Die Waage zwischen Paydrivern und Fahrern, die wegen ihres Talents engagiert würden, würde aber immer mehr zugunsten der Paydriver ausschlagen und das sei bedenklich, meinte Brundle. «Es ist enttäuschend zu sehen, dass ein Fahrer wie Paul di Resta aus der Formel 1 ausgebootet wird, wenn man weiß, dass andere drin sind, weil sie Geld bringen. Dabei fühle ich mich etwas unbehaglich.»

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