Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Vettel & Co: Die 10 besten Gründe der Startnummerwahl

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean zeigt stolz sein 8

Romain Grosjean zeigt stolz sein 8

Sebastian Vettel fährt 2014 mit der Startnummer 1, das war ja klar. Aber wieso wählte Pastor Maldonado ausgerechnet die 13? Wieso Adrian Sutil die 99?

Erstmals rücken Formel-1-Fahrer in der Saison 2014 mit Startnummern aus, die sie selber wählen durften und die sie auch bis ans Ende ihrer Formel-1-Karriere behalten werden. Wir sind der nicht ganz ernst gemeinten Frage nachgegangen, welches die zehn besten Gründe sind für die Startnummerwahl der aktuellen GP-Piloten.

Grund 1: Nostalgik

Sebastian Vettel (5), Fernando Alonso (14), Felipe Massa (19), Sergio Pérez (11)
Das flotte Quartett hat unter anderem deshalb diese Zahlen gewählt, weil sie damit schon im Kartsport grosse Erfolge feierten. Karting ist nicht nur die Grundlage ihrer Karriere, sondern bis heute ein immer wieder gern betriebener Zeitvertreib. Pérez mag die 11 so sehr, dass sie Teil seiner persönlichen E-mail-Adresse ist (und nein, wir geben sie nicht preis, liebe Pérez-Fans).

Grund 2: Familiensinn

Nico Rosberg (6)
Nicos Vater Keke wurde in jener Saison 1982 Formel-1-Weltmeister, in welcher sein Williams die Nummer 6 trug.

Grund 3: Sehnsucht

Kevin Magnussen (20), Jenson Button (22), Kimi Räikkönen (7)
Die drei ehemaligen, gegenwärtigen und künftigen McLaren-Fahrer errangen ihre grössten Titel mit der jeweiligen Nummer. Der Däne Magnussen 2013 in der Formel Renault 3.5, der Engländer Button 2009 in der Formel 1 als Weltmeister mit BrawnGP, der Finne Räikkönen im Jahre 2007 als Formel-1-Champion mit Ferrari. Die Tatsache, dass die 7 in vielen Ländern als Glückszahl gilt, kann bei Kimi gewiss auch nicht schaden.

Grund 4: Marketing

Max Chilton (4), Romain Grosjean (8), Valtteri Bottas (77)
Der junge Brite Max Chilton hatte sich überlegt, die 0 zu wählen, um seinen Namen T0M zu schreiben. Aber wer will im Motorsport schon eine Null sein? Die 69 hätte dem Marussia-Piloten auch gut gefallen, aber so mancher Sponsor fände das vielleicht etwas schlüpfrig. Also hat Max die Vier gewählt, auch damit lässt es sich mit dem Namen etwas spielen – M4X. Aus Romain Grosjean wird auf dem eigenen Helm R8MAIN, und Valtteri Bottas wird zu Val77eri Bo77as.

Grund 5: Aberglaube (oder auch nicht)

Pastor Maldonado (13), Jules Bianchi (17)
Es gab in der Formel 1 bislang nur zwei Fahrer, die sich mit der Startnummer 13 auf die Bahn wagten – der Mexikaner Moises Solana und die Engländerin Divina Galica. Maldonado ist der Dritte. In vielen Kulturen meiden die Menschen die 13 (bei Zeitgenossen, welche angesichts einer 13 vor Angst erstarren, spricht man übrigens von Triskaidekaphobie, damit glänzen Sie bei jeder Cocktail-Party). In vielen Gebäuden gibt es kein 13. Stockwerk, in den Flugzeugen keine 13. Reihe, in Hotels und Krankenhäusern kein Zimmer 13. Jesus hatte zwölf Jünger, einer davon hat ihn verraten, der 13. also.

Aber die 13 ist nicht überall auf der Welt eine Unglückszahl: in Venezuela etwa tragen viele Sportler diese Zahl, ganz einfach deshalb, weil die Menschen sie nicht mit Pech in Verbindung bringen. Andere Länder, andere Sitten: In Japan gilt die 4 als Unglückszahl. Der Grund liegt in der Sprache. Denn eine Bezeichnung der Vier lautet «shi». Das ähnelt dem japanischen Wort für Sterben, «shinu». Hotelzimmer mit der Nummer Vier sind in Japan daher auch kaum zu finden. In Italien wiederum wird die 17 gemieden – aus mehreren Gründen: Stellt man die römisch geschriebene Zahl XVII entsprechend um, so erhält man VIXI, das lateinische «ich habe gelebt». So hat die Zahl XVII indirekt einen Bezug zum Tod. An einem 17. des Monats soll die Sintflut begonnen haben. Und die 17 ähnelt einem Galgen, wenn die 1 etwas kleiner geschrieben wird als die 7. Kein italienischer Rennfahrer würde mit der 17 ausrücken – der Franzose Jules Bianchi hat da keine Berührungsängste, obschon seine Familie ursprünglich aus Italien stammt!

Grund 6: Symbolik

2 (nicht vergeben), 46 (nicht vergeben), 69 (nicht vergeben)
Drei Formel-1-Nummern, die bislang verwaist sind. Das hat Gründe: Wer will als Rennfahrer schon die 2 sein, also der erste Verlierer? Die 46 wird unter Motorsportlern mit Zweiradlegende Valentino Rossi in Verbindung gebracht, da wäre jeder Formel-1-Pilot nur Nachahmer. Und die 69 würde unweigerlich zu augenzwinkernden Anspielungen in Sachen Freizeitgestaltung führen. Nicht jeder Sponsor könnte darüber lachen.

Grund 7: Logik

Adrian Sutil (99)
Der neue Sauber-Fahrer argumentiert zu seiner Nummernwahl: «Die Formel 1 ist das Grösste, also habe ich die grösstmögliche erlaubte Nummer gewählt, und das ist nun mal die 99.» Daran haben offenbar vor Sutil aus Eishockey-Legende Wayne Gretzky und Motorrad-Artist Jorge Lorenzo gedacht.

Grund 8: Optimismus

Daniel Ricciardo (3)
Die 3 symbolisiert in der Numerologie das Dreieck – die Vereinigung der positiven Kräfte von Körper, Geist und Seele. Positive Kräfte, das passt durchaus zum lebensfreudigen Australier, finden wir. Daniel war überdies ein grosser Fan von NASCAR-Star Dale Earnhardt und Ricciardo trug auch auf seinem Kart oft die Nummer 3.

Grund 9: Weitsicht

Nico Hülkenberg (27)
In Fanforen war heiss diskutiert worden, wer sich letztlich jene 27 sichern würde, die von 1981 bis 1995 (mit der Unterbrechung 1990) von Ferrari-Rennern getragen wurde, an Bord legendäre Piloten – Gilles Villeneuve und Jean Alesi. Vielleicht bringt Nico die Nummer einst zu Ferrari zurück ...

Grund 10: Vergesslichkeit

Lewis Hamilton (44)
Lewis Hamilton hat also eine Zahl gewählt, weil er sich die Vorwahl seines Heimatlands nicht merken kann. Okay, das war jetzt nur ein Scherz – in Wahrheit wandelt Lewis auf den gleichen Pfaden wie Vettel und Alonso, seinen Weltmeisterkollegen. Auch der Kart des Engländers wurde bei grossen Erfolgen von der 44 geziert. Nix da Vorwahl.

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