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Alonso (Ferrari) «Computer-Probleme wie zuhause»

Von Mathias Brunner
Alles spricht von Mercedes, dahinter scheint Ferrari ganz unauffällig zu sein. Aber Star-Fahrer Fernando Alonso weiss: «Wir haben im Winter gute Arbeit geleistet.»

Zweiter Testtag von Fernando Alonso für Ferrari, nun noch zwei Mal darf der Spanier einsteigen (in der kommenden Woche), dann geht es schon ab nach Melbourne. Ab morgen übernimmt für zwei Tage Kimi Räikkönen. Alonso arbeitete sich erneut durch ein grosses Aerodynamik-Programm, dazwischen versuchte Ferrari, was alle in der Boxengasse verzweifelt versuchen – alle Systeme miteinander in Einklang zu bringen.

Alonso scheint das nicht so schlecht zu gelingen: drittbeste Zeit heute, allerdings haben wir nie den Eindruck, dass sich Ferrari dafür besonders recken und strecken muss. Alonso fuhr mehr als 90 Runden, also beinahe doppelt so viel wie sein Erzrivale Sebastian Vettel im Red Bull Racing-Renault. Dann stellte sich der Weltmeister von 2005 und 2006 den Fragen der Journalisten.

«Wir sind noch nicht so weit, dass wir anfangen können, der Leistungsfähigkeit des Autos auf den Grund zu gehen», sagt Alonso. «Aber es läuft alles mehr oder weniger nach Plan.»

In Jerez hatte Alonso den Schritt in die neue Turbo-Ära und die Komplexität der Autos als Monster bezeichnet. Wo steht Fernando nun? Alonso schmunzelt: «Wir verstehen das Monster jeden Tag besser, aber ich würde nicht sagen, dass wir den Wagen verstehen oder was er uns alles bietet. Wir haben keinen Schimmer davon, welches Potential in diesem Auto schlummert. Das ist für alle eine gewaltige Aufgabe. Wir haben nur noch sechs Tage vor uns, bevor wir nach Australien fliegen – das wir verdammt knapp. Aber ich bin happy darüber, wie es bei uns läuft. Wir haben keine grösseren Probleme, auch nicht mit der elektronisch gesteuerten Hinterradbremse. Ferrari hat über den Winter einen guten Job gemacht.»

«Wir haben von Jerez bis Bahrain wieder Riesenfortschritte gemacht. Ich fühlte mich hier im Wagen schon viel mehr zuhause als in Spanien. Auch die Arbeit im Simulator hilft da eine Menge. Nun können wir beim letzten Bahrain-Test anfangen, die Leistung schrittweise zu steigern. Ich will an den letzten beiden Tagen auch die Reifen besser verstehen lernen.»

«Es ist für Aussenstehende schwierig zu begreifen, wie kompliziert dieses Auto beim Schritt in die Turbo-Ära geworden ist. Am besten lässt sich das mit dem Computer zuhause vergleichen. Jeder kennt da seine ganz eigenen Geschichten, mit Systemen, die nicht so tun wie wir gerne wollen, und nicht viel anders ergeht es uns nun auch. Da muss man halt dann ab und an den Reset-Knopf drücken!»

«Mercedes hat den guten Eindruck von Jerez bestätigt, aber wer kann schon sagen, was dies für die Leistungsfähigkeit in Australien aussagt? Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen darüber. Ich glaube auch, dass Red Bull Racing die Probleme vor der Reise nach Australien meistert. Am Ende werden wir alle auf Augenhöhe sein.»

Bahrain-Test, Tag 2

1. Kevin Magnussen (DK), McLaren MP4/29-Mercedes, 1:34,910 (34)
2. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM07-Mercedes, 1:36,445 (59)
3. Fernando Alonso (E), Ferrari F14 T, 1:36,932 (91)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W05, 1:36,965 (75)
5. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes, 1:37,635 (108)
6. Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,340 (50)
7. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso STR9-Renault, 1:40,609 (57)
8. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari, 1:40,717 (55)?
9. Romain Grosjean (F), Lotus E22-Renault, 1:41,670 (18)
10. Kamui Kobayashi (J), Caterham CT05-Renault, 1:42,070 (59)
11. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:42,511 (59)

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