Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ferrari kopiert Mercedes-Nase, Montezemolo peitscht

Von Mathias Brunner
Die Medien brauchen nicht zu mutmassen, wie Ferrari den Anschluss an die Spitze finden will. Die Italiener erklären es gleich selber. Worüber sie nicht sprechen, ist die neue Fahrzeugnase.

Es liegt in der Natur der Formel 1, dass erfolgreiche Konzepte übernommen werden. Und so kursieren im Internet die ersten Grafiken und Animationen, wie die neue Fahrzeugnase des Ferrari F14 T aussehen soll, wenn Fernando Alonso und Kimi Räikkönen anfangs Mai zum Spanien-GP reisen.

Erster Augenschein: eine glatte Mercedes-Kopie. Allerdings ist das keine Reaktion auf den vierten Saisonsieg der Silbernen oder die Schmach von Bahrain (nur Ränge 9 und 10 für Alonso und Räikkönen). Eine neue Nase braucht schon etwas mehr Vorlaufzeit, nicht zuletzt wegen des Crash-Tests, sie wurde noch während der Wintertests in Auftrag gegeben. Ziel der neuen Nase: es soll mehr Luft unters Auto befördert werden, um Abtrieb zu erzeugen.

Bei Ferrari wird für den Spanien-GP nicht nur eine neue Fahrzeugnase nachgelegt, samt neuem Frontflügel. Es wird raffinierte Luftleit-Elemente geben, einem modifizierten Boden und einen neuen Heckflügel. Alle Spitzenteams arbeiten zudem an verkleideten Hinterradaufhängungs-Elementen à la McLaren.

Ferrari selber hat erklärt, welche Änderungen im Werk umgesetzt werden, um den Entwicklungswettlauf gegen Mercedes, Red Bull Racing & Co. zu gewinnen.

«Wir müssen einen Gang zulegen», hat Ferrari-Präsident Luca Montezemolo dem neuen Rennleiter Marco Mattiacci klar gemacht. Im Werk heisst das: Nicht nur das Auto wird windschnittiger, sondern auch der Arbeitsablauf.

Montezemolo will mehr Speed bei der Entwicklung und weniger Bürokratie. Er will auch eine schnellere Entscheidungsfindung. Die Anzahl Berater wird heruntergefahren, die Schlagzahl beim Bau neuer Teile wird hochgefahren. Externe Lieferanten haben dazu neue Anweisungen erhalten. Prototypen und Serienfertigung an Teilen müssen schneller hergestellt werden.

Erste Auswirkungen sollen schon in Spanien festzustellen sein, auch mit dem Ziel, bein den Testfahrten im Anschluss an den Spanien-GP vom 11. Mai viele neue Entwicklungen ausloten zu können.

Eine Animation der neuen Fahrzeugnase sehen Sie hier:

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