Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kamui Kobayashi: Kostet Jules Bianchi 30 Mio Dollar?

Von Mathias Brunner
Sauber-Fahrer Gutiérrez vor Kobayashi und Bianchi, hinten ist Pérez gestrandet

Sauber-Fahrer Gutiérrez vor Kobayashi und Bianchi, hinten ist Pérez gestrandet

Der Japaner Kamui Kobayashi (Caterham) hat sich nach dem Monaco-GP noch nicht beruhigt. Er wirft Marussia-Fahrer Jules Bianchi vor, sein Rennen ruiniert zu haben.

Ironie des Schicksals: Da gelingt Caterham in Monte Carlo das beste Saisonergebnis (Marcus Ericsson auf Rang 11, Kamui Kobayashi Dreizehnter), aber freuen kann sich bei den Grünen darüber niemand – denn Marussia hat mit Rang 9 die ersten WM-Punkte überhaupt geholt und liegt nun schon zwei Ränge vor dem WM-Letzten Caterham (dazwischen liegt Sauber).

Besonders GP-Routinier Kamui Kobayashi (27) ist noch immer stinksauer: der frühere Sauber-Fahrer aus Japan ist davon überzeugt, dass ausgerechnet jener Fahrer sein Rennen ruiniert hat, der später gefeierter Neunter wurde – Jules Bianchi.

Kobayashi sagt: «Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich in diesem Grand Prix für Caterham die ersten Punkte erobert hätte. Aber als sich Bianchi an mir vorbeipresste, fuhr er mir einfach in die Seite. Der Seitenkasten und der Unterboden waren beschädigt, zudem musste ich in der Hafenschikane geradeaus fahren. Daher konnten dann auch beide Marussia und mein Stallgefährte Ericsson an mir vorbei. Es ist mir absolut schleierhaft, wieso Bianchi für die Aktion nicht zur Rennleitung zitiert worden ist. Nach der Kollision fühlte sich mein Wagen grauenvoll an.»

Der Grund für die Untätigkeit der Rennkommissare Paul Gutjahr (Schweiz), Jose Abed (Mexiko), Derek Warwick (Grossbritannien) und Christian Calmes (Monaco) ist ganz einfach: Das Manöver von Bianchi wurde als grenzwertig, nicht aber als bestrafenswert eingestuft.

Kobayashi ist zu Recht enttäuscht: Das Ausfallrennen von Monaco (dieses Mal sahen acht Fahrer keine Zielflagge) ist besonders für die kleinen Rennställe immer eine gute Gelegenheit, zu Punkten zu kommen. Diese Chance ist vertan, und wenn Caterham das 2014 nicht mehr wettmachen kann, wird es auch finanziell eng: Im komplexen Preisgeldsystem von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (zusammengesetzt aus Ergebnissen in den einzelnen Rennen, aber auch jeweils zur Jahreshälfte und über eine Saison hinaus) könnten die zwei Punkte für Marussia gemessen am Nuller von Caterham leicht einen Unterschied von 30 Mio Dollar ausmachen!

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