Ferrari: 140 Mio für Fernando Alonso. Irre? Verdient?
Fernando Alonso ist in einer guten Verhandlungsposition
Fernando Alonso hat nicht nur in Italien eine leidenschaftliche Diskussion angeregt. Für eine vorzeitige Vertragsverlängerung bei Ferrari bis Ende 2019 fordert der Spanier angeblich pro Jahr mehr als 45 Mio Dollar. Der Superstar spaltet mit seinen Gehaltsvorstellungen die Fans so, wie das vor neun Jahren Michael Schumacher mit einer damals ebenfalls rekordverdächtig hohen Forderung an Ferrari tat.
In den sozialen Netzwerken und auf den Homepages vieler Zeitungen und Fachzeitschriften ist seither der Teufel los. Die Skala reicht von «Unverschämtheit» bis «das ist eben freie Marktwirtschaft, was wollt ihr eigentlich?». Wir haben einige Stimmen für Sie zusammengetragen.
Peter Schmitt: «Ferrari sollte besser ein siegfähiges Auto bauen und auf den Nachwuchs setzen! Sicherlich ist Alonso ein Top-Fahrer, aber diese Summe ist etwas überzogen.»
Michael Altenburg: «Man muss sich schon fragen, wie viele der neun Sinne bei den Verantwortlichen noch ticken.»
LorenzoDL83: «Wieso bei einem Projekt, das vielleicht erst 2017 Früchte trägt, auf einen dann 36-Jährigen setzen? Das ist doch kontraproduktiv. Ferrari sollte auf einen jüngeren Mann bauen, Vettel oder Bianchi.»
Sarth: «Alonso tut es wie alle Anderen – er versucht, das bestmögliche Gehalt herauszuholen.»
Roberto Cecere: «Ferrari sollte auf so etwas nicht eingehen. Alonso ist heute in einer starken Verhandlungsposition, denn er kann die Schwächen der Technik kaschieren. Wenn Ferrari bis 2016 erstarkt ist, wird Alonso von selber wieder kleinere Brötchen backen.»
Wolwerine: «In einem freien Markt kann sich jeder bewegen, wie er will. Aber ich frage mich schon: Wenn Alonso wirklich so gut ist, wie alle sagen, warum holt ihn dann kein anderes Team?»
Alessandro Castriotta: «In dieser Phase müsste Ferrari das ganze Geld in die Projektierung und Technik stecken. Wenn der Wagen nichts taugt, nützt der hochbezahlte Fahrer auch nichts.»
Ferrarista87: «Ferrari hat schon zu Zeiten Schumachers astronomische Summen in Fahrer und Techniker investiert. Das Geld ist nicht das Problem, die Köpfe sind es.»
Emanuele: «Ich kann Alonso gut verstehen, dass er ein solches Gehalt verlangt. Er hat die ganzen letzten Jahre mit mittelmässigem Material vergeudet.»
Angelo Callioni: «Engländer und Deutsche, die etwas pragmatischer und rationaler sind, bezahlen ihre Fahrer nach Leistung. Wir in Italien hingegen sind die Mexikaner von Europa – das ist doch alles zum Lachen.»
Massimo Baccichetti: «Gebt ihm das Geld gleich! Nur er hält doch das Ferrari-Schiff seit Jahren über Wasser ...»
TheStePP: «Von mir aus geht ein Vertrag über 40 Mio im Jahr in Ordnung – vorausgesetzt, es handelt sich um einen Leistungsvertrag. Gewinnt er den WM-Titel, kann er die 40 haben, sonst eben nur 10.»
Und was meinen Sie? Fernando Alonso – Rennheld oder Raffzahn?