Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

Susie Wolff: «Formel 1 ist einfacher geworden»

Von Vanessa Georgoulas
Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff: ««Für junge Mädchen gab es bisher kaum Vorbilder in der Formel 1»

Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff: ««Für junge Mädchen gab es bisher kaum Vorbilder in der Formel 1»

Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff erklärt: «Das Formel-1-Fahrerlager ist ein Haifischbecken und es wird immer Leute geben die gegen Formel-1-Pilotinnen sind.» Doch davon lässt sie sich nicht beirren...

Als Williams-Entwicklungsfahrerin schrieb Susie Wolff im Juli Formel-1-Geschichte, als sie als erste Frau seit 22 Jahren an einem offiziellen GP-Training teilnahm. Die Gattin des Mercedes-Motorsportdirektors und Williams-Teammitbesitzers Toto Wolff durfte für den britischen Privatrennstall im ersten freien Training auf die Strecke.

Damals kam die Schottin zwar nur vier Runden weit, weil ein Motorschaden sie einbremste, doch schon in Hockenheim sass Wolff wieder im Cockpit. Im Interview mit den Kollegen der offiziellen Formel-1-Website formula1.com erklärt sie: «Es ging nicht in erster Linie darum, eine gute Position auf der Zeitenliste einzunehmen, auch wenn das in diesem Sport viel zählt. Ich musste vier Aufgaben erfüllen: Zuallererst musste ich einen guten Job machen, das Auto am ganzen Stück zurückbringen und gute Erfahrungsdaten sammeln. Schliesslich ging es dann auch darum, so nahe wie möglich an Felipe heran zu kommen. Und ich konnte alle Aufgaben erfüllen.»

Wolff, die bis auf zwei Zehntel an die Zeit des kleinen Brasilianers herankommen konnte, hält viel vom erfahrenen Williams-Stammpiloten Felipe Massa: «Ich schätze ihn hoch ein und gehöre zu den realistischen Menschen. Wenn ich mir diese Leistung nicht zugetraut hätte, dann wäre ich gar nicht erst ins Cockpit gestiegen. Ich habe mich akribisch auf den Freitagseinsatz vorbereitet.»

Dass sie als Formel-1-Fahrerin eine Ausnahme-Erscheinung ist, erklärt sich die 31-Jährige aus Oban so: «Für junge Mädchen gab es bisher kaum Vorbilder in der Formel 1. Das führt zum zweiten Problem: Wenn nicht genug Mädchen in den Kartsport einsteigen, dann gibt es ganz einfach weniger Mädchen, die es bis an die Spitze schaffen. Aber ich bin überzeugt, dass sich dieses Problem von alleine beheben wird: Teamchefin Claire Williams ist ein Vorbild und ich bin auch eines. Wir haben bewiesen, dass es möglich ist und ich denke, das wird weitere Frauen dazu inspirieren, in die Formel 1 einzusteigen. Es reicht aber nicht, einfach eine Frau zu sein. Man muss auch verdammt gut sein!»

Wolff weiss: «Die Formel-1-Teams schauen vor allem auf die Leistung – und es gab nicht genug Frauen, denen man mit Blick auf die Performance eine Chance hätte geben können. Natürlich gibt es im Fahrerlager auch einige Leute, die generell etwas dagegen haben. Das kann man so sehen, aber früher oder später wird eine Frau kommen und das müssen die dann auch akzeptieren. Das Fahrerlager ist so etwas wie ein Heifischbecken und es wird immer Leute geben, die gegen Formel-1-Pilotinnen sind.»

Doch davon lässt sich Wolff nicht beirren. Dass die Piloten der Königsklasse heutzutage vorzugsweise klein und dünn sind, kommt der ehemaligen DTM-Pilotin zu Gute: «Ich sollte ins Schema passen! Ich habe mit einigen Piloten gesprochen, die schon eine ganze Weile in der Formel 1 dabei sind, und die sagten alle, dass die Autos um 2006 herum sehr schwierig zu fahren waren. Ich will nicht behaupten, dass die Rennfahrerei einfach sei, aber die Formel 1 ist einfacher geworden. Man muss heute klein und leicht sein, das kommt mir natürlich entgegen.»

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